Sonntag, 1. April 2012

Verhandlungstag 4, 30. September

Sanitaeter Richard Senneff (nachfolgend "RS")

(uebersetzt von Pace,MioDolceCuore fuer MJJC)

  










Vernehmung des RS durch Staatsanwaeltin Brazil

RS ist Sanitaeter der Los Angeles Feuerwehr. RS erlaeutert seine Ausbildung, Erfahrung und Zulassung als Sanitaeter.

Am 25. Juni habe RS auf der Feuerwehrwache Nummer 71 gearbeitet und dort Weisung bekommen, sich zur Carolwood Adresse zu begeben. "Herzstillstand, Reanimation begonnen, 50 Jahre alt, maennlich, keine Atmung." Sie waren zur Carolwood Adresse gefahren. RS sei Einsatzteamleiter gewesen, habe den Funk bedient, Informationen ausgewertet und niedergeschrieben. RS waere zusammen mit Sanitaeter Blount im Ambulanzwagen Nummer 71 gefahren, waehrend ihnen Feuerwehrauto 71 gefolgt sei. Im Feuerwehrauto haetten sich ein Techniker, ein Feuerwehrmann, der ranghoehste Feuerwehrmann und ein zusaetzlicher Sanitaeter befunden.

Staatsanwaelting Brazil untersucht Beweisstueck Nummer 43 und die darauf notierten Informationen.

















Computerausdruck

Zeile 1: Feuerwehrwache/Notrufambulanz 71
Zeile 2: Adresse: Carolwood Drive 100
Zeile 3: Nummerierter Notruf: 5-12, Herzstillstand, Notruf eingegangen 12:21 Uhr, 50 Jahre alter Mann
Zeile 4: Abkuerzung fuer: Herz- und Atemstillstand
Zeile 5: Nummer des Anrufers, der den Notruf waehlte
Zeile 6: Zeitpunkt des Anrufs auf der Wache vom Dispatcher: 12:22 Uhr
Zeile 7: Notruf gewaehlt von einer Handynummer, Anrufer immernoch zugegen auf der Leitung mit Dispatcher
Zeile 8: Ursprung des Notrufs und wohin weitergeleitet

Am Ende des Ausdrucks befindet sich ein Aufkleber mit einer Personenidenfizierung, unter der MJ im UCLA Krankenhaus gelistet wird.

Verhandlungspause

Sie waeren um 12:26 Uhr eingetroffen, die Ambulanz waere auf das Grundstueck gefahren, das Feuerwehrauto haette auf der Strasse geparkt. RS haette seine Ausruestung/Reanimationsset gegriffen und sei den Personenschuetzern die Treppe hinauf gefolgt in das Schlafzimmer. RS habe Conrad Murray, MJ und einen weiteren Personenschuetzer dort gesehen.

RS beschreibt den Patienten, MJ habe einen Schlafanzug getragen, das Oberteil sei offen gewesen und er habe eine OP-Haube getragen. MJ habe duenn ausgesehen.

RS beschreibt Conrad Murray, der ueber MJ gebeugt gewesen sei, dessen Oberkoerper gehalten haette und haette ihn vom Bett auf den Fussboden verlegt.

RS haette ausserdem gesehen, dass ein Personenschuetzer geholfen haette, MJ auf den Fussboden zu verlegen.

Laut RS sei CM ausser sich gewesen.

Beim Betreten des Schlafzimmers habe RS gefragt, ob eine [schriftliche] "Verzicht auf-Wiederbelebung"-Anordnung existieren wuerde. Niemand habe geantwortet. RS habe seine Frage wiederholt und Murray habe mit nein geantwortet. RS habe einen Sauerstofftank und einen Infusionsstaender gesehen, an dem ein Infussionsbeutel gehangen haette. RS habe versucht herauszufinden, was vergefallen sei und haette dreimal gefragt, was das eigentliche medizinische Problem des Patienten sei. Murray habe geantwortet, dass es keines gaebe. Laut RS haette dies absolut keinen Sinn ergeben, da sich sowohl ein Arzt, als auch ein Infusionsstaender im Haus befunden haetten.

RS haette gefragt, wielange der Patient sich in dem Zustant befunden haete. Muray habe geantwortet, dass es "ist gerade erst passiert, habe sofort angerufen." RS gibt an, dass die Ambulanz sehr schnell eingetroffen sei und da der Notruf sofort eingegangen waere, die Chancen auf Wiederbelebung und erneute Herzfunktion sehr gut stuenden.

Um 12:26 Uhr sei RS im Schlafzimmer zugegen gewesen und haette die Situation wahrgenommen. Er gibt an, dass innerhalb von 5 Minuten im Schlafzimmer gewesen. RS gibt zu Protokoll, dass ein Feuerwehrmann und er selber MJ vom Fussboden neben dem Bett, an das Fussende am Boden verlegt haetten, da nicht genug Platz gewesen neben dem Bett. RS habe immernoch versucht, von Murray Informationen herauszufinden. Feuerwehrmann Herron habe die Reanimation uebernommen, waehrend Sanitaeter Blount die Beatmung begonnen haette. Sanitaeter Goodwin habe das EKG angeschlossen, ranghoechster Feuerwehrmann habe geholfen, wo irgendwie moeglich. RS sei beschaeftigt gewesen und habe nicht gesehen, dass es sich bei dem Patienten um Michael Jackson gehandelt habe, dies habe er spaeter gesehen.

Das EKG haette eine Asystolie/Null-Linie/Herzstillstand angezeigt.

MJ haette einen IV-Zugang an seinem Bein gehabt. RS habe die Funktionalitaet des Zugangs ueberprueft und haette MJ Atropin und Epinephrin verabreicht- Medikamente, die ueblicherweise verabreicht werden, um die Herzfunktion wiederherzustellen. RS haette Murray gefragt, welche Medikamente der Patient zu sich nehmen wuerde und ob/welche Medikamente verabreicht worden waeren. RS habe mehrfach nachfragen muessen. RS gibt an, Murray gesagt zu haben, dass er einen untergewichtigen Patienten mit Infusionsstand und medizinischen Ampullen auf dem Nachttisch sehen wuerde. An dieser Stelle haette Murray ihm mitgeteilt, dass der Patients keinerlei Medikamente zu sich nehmen wuerde und dass er, Murray, ihm lediglich ein wenig Lorazepam als Schlafmittel verabreicht haette. Murray haette angegeben, dass er MJ wegen Austrocknung und Erschoepfung behandlen wuerde.

Zu diesem Zeitpunkt sei MJ an Maschinen angeschlossen gewesen und haette Wiederbelebungsmedikament verabreicht bekommen. Sanitaeter Blount habe MJ schnell intubiert, um die Lungen direkt zu beatmen waehrend RS den Zustand des Patienten im Auge behalten habe. RS habe sich ausserdem im Kontakt befunden mit der Funkzentrale des UCLA Krankenhauses. RS habe der Zentrale die Situation und das Alter des Patienten durchgegeben, seit wann der Patient sich in diesem Zustand befunden haette und welche Hilfsmassnahmen geleistet worden seien. RS habe mit Schwester in der Kommunikationszentrale gesprochen und die Schwester habe sich kurzgeschlossen mit den Aerzten.

Visuelle Inspektion des Patienten haette klargemacht, dass die Situation keineswegs "gerade eben erst" eingetreten waere. Die Haut MJs habe sich kalt angefasst, eine Augen seien starr und geweitet gewesen. Das EKG habe eine Null-Linie angezeit and die Kapnographiemessung habe schlecht ausgesehen. [Messung des Kohlendioxid-Gehalts in der menschlichen Atemluft]

Sie haette MJ weitere reanimationsunterstuetzende Medikamente an der Halsvene [vena jugularis] verabreicht. Sanitater Goodwin haette fuenfmal versucht eine Vene an MJs Armen zu finden, um einen IV-Zugang legen zu koennen, scheiterte jedoch. RS gibt an, dass er aeusserst schwierig sei eine Vene zu finden nach Aufhoeren der Blutzirkulation.

Nachdem wiederbelebende Massnahmen und Medikamente verabreicht worden seien, waere die UCLA-Funkzentrale kontakiert worden. UCLA habe gefragt, ob sie Hilfsmassnahmen weiterfuehren wollte, was RS bejahte. Nach dem zweiten Versuch der Wiederbelebung haette RS wieder mit UCLA gesprchen. Das UCLA -Krankenhaus waere der Meinung gewesen, dass der Patient fuer tot zu erklaeren sei.

Staatsanwaeltin Brazil befragt, was mit dem IV-Zugang an MJs Bein geschen sei. RS gibt zu Protokoll, dass Murray den Zugang aus MJs Bein gezogen haette, was der Grund gewesen sei, dass die Sanitater sich dazu gezwungen gesehen haetten, eine andere Vene zu finden- und haetten dann endlich die Halsvene gefunden.

Murray haette mitgeteilt, dass er einen Puls an der Oberschenkelarterie festgestellt haette. (rechte Leistenbeuge). RS haette einen Blick auf den Herzmonitor geworden und haette eine Nulllinie gesehen. Es haette nur deshalb eine Reaktion auf dem Monitor gegeben aufgrund der wiederbelebenden Massnahmen. RS haette sein Team angewiesen, die Massnahmen kurzfristig zu unterbrechen, um nach einem Pulz zu suchen. Auf dem Herzmonitor sei lediglich eine eindeutige Null-Linie zu erkennen gewesen sein. Dies bedeute die Abwesenheit jeglicher Herzfunktion, weswegen es auch keine Puls habe geben koennen. RS und ein weiter Sanitaeter haetten nach einem Puls gesucht, aber haetten keinen Puls fuehlen koennen.

Beweisstueck Nummer 43. Vernehmung wird forgesetzt unter Beruecksichtigung der handschriftlichen Notizen des Beweisstueckes.

















Zeit des Anrufs: 12:21 Uhr, Glukosewerte, EPI [Epinephrin] 3.5 mg um 12:40 Uhr, Allergie: Florazen, weiteres EPI und Atropin.
12:57 Uhr: Zeitpunkt, an dem UCLA bereit war, MJ fuer tot zu erklaeren.
Kasten auf der rechten Seite: Fluessigkeitszufuhr und Lorazepam wie von Murrays RS gegenueber erklaert. Zweite Dosis Natriumbicarbonat. [weiteres, uebliches Medikament in der Notfallmedizin bei Reanimation]
RS gibt an, dass er 14:00 Uhr aufgeschrieben habe, es aber tatsaechlich 13:00 Uhr gewesen sei.

RSs Anruf in der UCLA Funkzentrale fuer Notrufeinsaetze wird abgespielt. Murray uebernimmt als ranghoechster Arzt die Leitung.

Murray bittet die Sanitater um Legung eines Zentralvenenkatheters, was RS abschlug, da die Sanitaeter weder die dafuer noetige Ausruestung haetten, noch dafuer ausgebildet seien. Murray habe dann um die Verabreichung von Magnesium gebeten, worauf die Sanitaeter erwidert haetten, dass sie keines mit sich haetten. Staatsanwaeltin Brazil fragt RS, ob Murray ihnen die erforderlichen Materialien angeboten haette, um diese Massnahmen durchzufuehren, was RS verneint.

Beweisstueck Nummer 46












902-M Diese Schriftstueck enthalt wichtige Informationen ueber die geleisteten medizinischen Massnahmen. Medikamente zur Reanimierungsbegleitung seien von 12:27 Uhr bis 12:50 verabreicht worden. Messungen seien ebenfalls erfasst im Beweisstueck. Informationen zu den Medikamenten und die handschriftlichen Notizen von RS seien ebenfalls erfasst.

Man habe MJ eine weitere Dosis Natriumbicarbonat verabreicht vor dem Krankentransport. Alle anwesenden Sanitaeter und Feuerwehrmaenner hatten MJ gemeinsam auf einer Trage ins untere Stockwerk getragen. Einige von ihren hielten die Trage, waehrend andere zeitgleich die Wiederbelebungsmassnahmen fortfuehrten. Im unteren Stockwerk angelangt, waere MJ auf eine Transportliege mit Raedern gebettet worden. RS sei nach oben in das 2. Stockwerk zurueckgegangen, um seine Ausruestung zu holen.

RS habe gesehen wie Murray mit einem Beutel in der Hand verschiedene Gegenstaende vom Boden in Naehe des Nachttisches eingesammelt haette.

Ein blauer Ambu-Beutel (Beatmungsbeutel) auf dem Fussboden. RS gibt an, das dieser nicht den Sanitaetern gehoert habe.

RS sammelt seine Ausruestungsgegenstaende, geht die Treppe hinunter und zum Ambulanzwagen, Murray sei noch im Schlafzimmer gewesen und habe sich spaeter bei ihnen eingefunden. RS habe dicht bei MJs Kopf gesehen und haette MJ ueberwacht. Nichts haette sich an seinem Zustand geaendert und man haette ihm eine dritte Dosis von reanimationsbegleitenden Medikamenten verabreicht. Wieder keinerlei Aenderung des Zustands. RS habe gesehen, wie Murray sein Handy genutzt habe. RS gibt an, dass er zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Lebenszeichen beim Patienten gesehen habe und dass er keinerlei Veraenderungen im Zustand des Patienten in den 42 Minuten, in denen er beim Patienten waere, notiert haette. Ankunftszeit im UCLA Krankenhaus sei 13:13 Uhr gewesen.












Staatsanwaeltin Brazil fuehrt diverse medizinische Ueberwachungsgeraete auf und befragt RS, ob er diese im Schlafzimmer gesehen haette. RS gibt an, nicht ein einziges von der aufgefuehrten Liste im Schlafzimmer gesehen zu haben. Brazil fragt Murray, ob dieser ihm gegenueber jemals Propofol erwaehnt habe, was RS verneint. RS gibt zu Protokoll, dass Murray fuer kurze Zeit alleine im Schlafzimmer gewesen sei, nachdem er, RS, das Schlafzimmer mit seiner Ausruestung verlassen haette.

Kreuzverhoer des RS durch Nareg Gourjian

RS gibt an, dass sie den Notruf um 12:22 erhalten haetten und um 12:22 ausgerueckt seien zum Einsatz. Gourjian erwaehnt, dass der eigentliche Notruf um 12:20 eingegangen worden waere und von Beverly Hills aus weitergeleitet worden sei. RS sei sich dessen nicht bewusst gewesen.

Gourjian erinnert RS an dessen Aussage in der Vorverhandlung zur Beschreibung MJs: blass, undergewichtig- so sehr, dass man seine Rippen habe sehen koennen. Gourjian fragt, ob MJ ihm schwerkrank vorgekommen sei. RS gibt an, dass MJ ausgesehen habe, als haette er ein chronisches gesundheitliches Problem.

Gourjian fragt nach bestimmten physischen Besonderheiten von Langzeitdrogenabhaengigen. RS gibt an, dass er das so nicht sagen wuerde und dass er Drogenabhaengige gesehen habe, die sowohl uebergewichtig- als auch untergewichtig gewesen seien. RS gibt zu Protokoll, dass er gedacht habe, es wuerde sich um eine chronische Krankheit handeln.

Gourjian befragt RS nach MJs Lage auf dem Bed. RS gibt ab, dass MJ gerade verlegt wurde, so dass seine Fuesse den Boden beruehrten, aber sein Oberkoerper sich noch auf dem Bed befunden habe, Infusionsschlauch sei am linken Schenkel gewesen.

Verteidiung will wissen, ob RS Murray gefragt haette, ob Murray gelegentlicher (Party)Drogenkonsum von seinem Patienten bekannt sei. RS gibt an, dass er die Frage nach Drogenkonsum haeufig stellen wuerde, aber dass er sich nicht erinnern koennte, ob er diese Frage gestellt haette. Verteidigung befragt RS nach Lorazepam. RS gibt an, dazu nicht auskunfsfaehig zu sein.

Verteidigung fuehrt ob es moeglich sein koenne, Murray verschiedene Frage nicht beantwortet habe, da er sehr beschaeftigt gewesen sein koennte. RS gibt an, dass es sehr hektisch zugegangen sei und er beschaeftigt gewesen sei.

Verteidigung befasst sich mit jedem einzelnen Sanitaeter. RS widerholt seine vorherigen Aussagen. Gourjian erwaehnt, dass Sanitaeter Herron die Reanimation durchgefuehrte habe, waehrend Sanitaeter Blount die Beatmung uebernommen habe. Verteidigung fragt, ob es akzeptabel gewesen waere fuer Murray, um Hilfe zu bitten. RS bejaht dies, da man nicht die Reanimation bevorzugterweise nicht alleine durchfuehren wolle. Die Verteidigung bringt die Richtlinien der Amerikanischen Gesundheitsorganisation an [AMA-American Health Association], die die Teamarbeit von Helfern betonen.

Verhandlungspause


Murrayprozess

Verhandlungstag 4, 30. September 2011

Fortsetzung der Verhandlung nach Pause



Fortsetzung Kreuzverhoer des RS durch Verteidigung/Nareg Gourjian














Verteidigung fragt ob Reanimation durchgefuehrt werden koenne, egal wo der Patient sich befaende. RS verneint dies, dies sei falsch. Verteidigung liest vor aus den Richtlinien der Amerikanischen Herzgesellschaft. [AHA- American Heart Association]. RS stimmt damit ueberein. Verteidigung fragt, ob MJ eine Infusion angeschlossen gehabt haette, was RS bejaht. RS gibt an, nichts weiter an den Patienten angeschlossen gesehen zu haben. Verteidigung fragt, ob es einen Unterschied beim Verlegen eines Patienten geben wuerde, wenn Infusionen und dergleichen mehr praesent waeren, was RS bejaht. Verteidigung fragt, ob es unerheblich waere, ob der Patient waehrend der Brustkorbmassage sich auf dem Bett, oder dem Boden befinden wuerde, solange die Brustkorbmassage angemessen stark waere. RS bejaht dies.

Verteidigung befragt RS zum Puls, der von Murray erfuehlt worden sei an der Oberschenkelarterie. RS gibt an, dass er Murray nicht angezweifelt haette. Verteidigung erinnert RS an dessen Aussage in der Vorverhandlung, in der ausgesagt habe, dass es haufig sei, einen Puls in der Oberschenkelarterie zu fuehlen- dass dieser Puls jedoch von den Reanimierungsmassnahmen herruehren wuerde. Verteidigung fragt ob wahrscheinlich sei, dass Murray genau diese Art von Puls gefuehlt haeben koennte, was RS bejaht.

Verteidigung fragt warum MJ nicht fuer offiziell tot erklaert wurde, so wie angedacht vom UCLA Krankenhaus. RS gibt an, dass er das Krankenhaus vorgezogen habe, da es sich um einen sehr beruehmten Patienten gehandelt und ihm mitgeteilten worden sei, dass der Herzstillstand erst kuerzlich eingetreten waere. Murray ubernahm als ranghoechster Arzt die Leitung und habe mit ihnen in der Ambulanz zum Krankenhaus fahren muessen. Nachdem MJ zum Ambulanzwagen gebracht worden waere, sei RS zurueck zum Schlafzimmer gegangen, um die verbleibende medizinische Ausruestung wiedereinzusammeln. Murray habe auch Gegenstaende eingesammelt vor seinen Augen. Verteidigung fragt, ob es gaengige Praxis sei, medizinische Ausruestung einzusammeln, was RS bejahte. Verteidiung fragt, ob es moeglich sein koennte, dass Murray seine Brille und seine Geldboerse gegriffen haben koennte. RS gibt an, das nicht gesehen haben zu koennen, da das Bett ihm die Sicht verwehrt habe. RS sei zum Ambulanzwagen zurueckgekehrt, Murray zum Wagen nachgefolgt in etwas einer Minute. Verteidigung fragt, ob Murray irgendwas vom Telefonat mitbekommen haette, dass Murray auf der Fahrt gefuehrt habe, was RS verneint. Verteidigung fragt, ob Murry den Sanitaetern bei allem, wonach sie gefragt haetten, behilflich gewesen waeren, als sie im Carolwood Drive Haus zugegen gewesen seien, was RS bejaht.

Verteidigung fragt ob gebrochene Rippen ein Merkmal einer gut ausgefuehrten Reanimation sei. RS gibt an, dass dies haeufig vorkaeme. RS habe nicht gewusst, dass MJ gebrochene Rippen zurueckbehalten habe. Verteidigung fragt, ob er mit Propofol vertraut sei, was RS verneint.

MJs EKG sei eine Mischung aus EMD [Elektro-mechanische Entkopplung/pulslose elektrische Aktivitaet] und Asystolie gewesen. Verteidigung fragt nach dem spezifischen vorgeschrieben Hilfsmassnahmen im Rahmen einer vorliegenden EMD. Man wuerde keinen Defibrillator einsetzen [Elektroschock] bei vorliegender EMD, sondern reanimieren und Atropin, Adrenalin [Epinephrin] and Natriumbicarbonat verabreichen. Verteidigung fragt, ob es irgendwas am Vorgehen geaendert haetten, waere den Sanitaetern die Gabe von Propofol bekannt gewesen.
Einspruch.
Einspruch stattgegeben.


Erneute Vernehmung des RS durch Staatsanwaeltin Brazil

Brazil fragt ob tatsaechlich Verwirrung und Chaos vorgelegen haette zum Zeitpunkt der lebensrettenden Massnahmen, so wie die Verteidigung das Chaos beschrieben haette. RS verneint dies.

Brazil fragt ob RS Kenntnis davon gehabt habe, dass der Infusionsschlauch vor seinem Eintreffen entweder entfernt, ausgetauscht oder wieder eingefuehrt worden sei vor seinem Eintreffen. RS verneint dies.

RS bestaetigt dass sie angenommen haetten dass der von Murray gefuehlte Puls an der Oberschenkelarterie von den Reanimationsmassnahmen herruehren wuerde und damit kein echter Puls sei.

RS gibt zu Protokoll dass Murray ueberrascht ausgesehen habe, als er, RS, zurueck ins Schlafzimmer gekommen sei. Murray habe ausgesehen wie "die Kuh vorm Scheunentor, wenns donnert". Murray haette einen Muellbeutel in der Hand gehabt.

Erneutes Kreuzverhoer des RS durch die Verteidigung

Verteidigung fragt RS, wann seiner Schaetzung nach der Herzstillstand eingetreten sei. RS antwortet dass eine Schaetzugn schwierig waere. Gourjian erinnert RS an seine vorherige Aussage in der Vorverhandlung in der RS zu Protokoll gegeben haette, der Herzstillstand sei "mindestens 20 bis 25 Minuten vor unserem Eintreffen" eingetreten. Gourjian fragt, ob es moeglich sei, dass der Herzstillstand zwischen 12:01 Uhr und 12:05 Uhr eingetreten sei.

Verteidigung fragt erneut, ob es moeglich sein koennte, dass Murray seine Geldboerse aufgesammelt habe.
Einspruch.
Einspruch stattgegeben.
Verteidigung fragt, ob Murray RS gebeten habe, seien Augen zu schliessen, oder das Zimmer zu verlassen, was RS verneint.

Erneute Vernehmung des RS durch Staatsanwaelting Brazil

Brazil erinnert RS an die Vorverhandlung und fragt RS, ob seine Aussage, dass das Eintreten des Herzstillstands 20 Minuten bis zu einer Stunde habe zurueckliegen koennen vor Eintreffen, korrekt sei. RS bestaetigt dies als korrekt.

Erneutes Kreuzverhoer des RS durch Verteidigung

Verteidigung fragt, ob Murray die Aktivitaeten, die er ausgeuebt habe, unterbrochen haette, sobald RS das Zimmer betreten habe. RS antwortet, nein, Murray habe seine Aktivitaeten nicht eingestellt, sondern sie weiterhin ausgeuebt.

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