Sonntag, 1. April 2012

Murrayprozess

(uebersetzt von Pace,MioDolceCuore fuer MJJC)

Verhandlungstag 5, 3. Oktober 2011

Aussage Dr. Thao Nguyen

Dr. Nguyen gibt an, im UCLA Krankenhaus als Kardiologin and Wissenschaftlerin zu arbeiten. Nguyen gibt an, dass sie im Juni 2009 als Kardiologie Fellow (akadem. Titel im anglo-amerikan. System) gearbeitet haette.

Nguyen wuerde 20% ihrer Zeit der Arbeit als Kardiologin, und 80% ihrer Zeit der Forschung widmen. Dr. Richelle Cooper haette ihren Verantwortungsbereich mit der medizinischen Betreeung von schwerkranken Patienten in der UCLA Intensivstation beschrieben, ihr Vorgesetzter sei Dr. Daniel Cruz gewesen.

Sie gibt an dass sie per Arzt-Pager in die Notaufnahme gerufen wurde, um Hilfe bei der Behandlung des VIP Patienten namens Michael Jackson zu leisten. Nguyen gibt an, dass Dr. Richelle Cooper MJ bereits behandelt haette, als sie die Notaufnahme betreten haette. Nguyen gibt an, dass Murray sich ihr als Leibarzt von Michael Jackson vorgestellt haette. Nguyen haette Murray gefragt, was vorgefallen sei, worauf Murray erwidert haette, dass MJ sehr muede gewesen sei und dass er sich auf seine Konzerttournee vorbereiten wuerde. Nguyen habe gefragt, ob Medikamente verabreicht worden waeren. Murray habe angegeben, dass 4 mg Ativan [Markenname fuer Lorazepam] verabreicht worden waeren. Nguyen fragt, ob weitere Medikamente gegeben worden seien, was Murray verneint.

Als Nguyen gefragt habe, wann das Ativan gegeben worden sei, habe Murray geantwort, dass er dies nicht wisse. Nguyen gibt ausserdem an, dass Muraay ihr gesagt haette, dass MJ ohne Atmung aufgefunden habe. Nguyen haette gefragt, wann er ihn in diesem Zustand aufgefunden haette, was Muray nicht habe beantworten koennen. Ngyen gibt an, Murray gefragt zu haben, wann der Notarzt gerufen worden waere- Murray habe dies nicht beantworten koennen, er koenne diese Fragen nicht beantworten, da er keine Uhr gehabt habe. Nguyen gibt an, Murray um eine Schaetzung der Uhrzeit gebeten zu haben (Schaetzung der Zeit, die vergangen sei vom Auffinden MJs ohn Atmung, bis zur Notrufverstaendigung)- Murray sei dazu nicht in der Lage gewesen.

Nguyen gibt an, dass Murray ihr gegenueber Propofol nicht einmal erwaehnt haette. Nguyen gibt an, nach dem Austausch mit Murray, sich mit Dr. Cruz kurzgeschlossen zu haben. Murray habe ihnen gesagt, dass er einen Puls gefuehlt haette, aber dass weder sie, Dr. Nguyen, noch Dr. Cruz einen Puls gefuehlt haetten. Murray haette sowohl Nguyen, als auch Dr. Cruz gebeten, nicht aufzugeben und die Wiederbelebungsmassnahmen an MJ fortzusetzen. Nguyen gibt an, dass sie als naechstes versucht haetten eine intraaortale Ballonpumpe eingesetzt. Nguyen habe angegeben, dass sie befuerchtet haetten, zu spaet zu kommen mit ihren Hilfsmassnahmen und dass die Zeit nicht auf MJs Seite gearbeitet haette.

Verhandlungspause


Murrayprozess
Verhandlungstag 5, 3. Oktober 2011

Afternoon Session (nachmittags, Anm. von Milka)

Aussage Dr. Thao Nguyen (nachfolgend "TN")

Fortsetzung Vernehmung der Thao Nguyen durch Staatsanwalt Walgren

Was sei eine intraaortale Ballonpumpe? Die Pumpe wird in die Aorta eingefuehrt zur Unterstuetzung er Herzfunktion. Sie haette Zweifel gehabt am Nutzen, da MJ keinerlei Lebenszeichen gehabt haette und die Zeit nicht fuer MJ gearbeitet haette. Sie haette die Ballonpumpe auf Treu und Glauben eingenutzt. Weder TN, noch Dr. Cruz (diensthabender Kardiologe) haetten ein Puls gefuehlt- Murray haette angegeben einen Puls gefuehlt zu haben and haette sie gebeten, nicht aufzugeben und zu versuchen, sein Leben zu retten.

TN and Dr. Cruz haetten die intraaortale Ballonpumpe eingesetzt, obwohl sie die Lage als hoffungslos eingeschaetzt haetten. Dr. Cruz habe sich zu einer Behandlung mit der Ballonpumpe entschlossen und habe deren Einsatz authorisiert. Die Pumpe sei ohne Schwierigkeiten eingefuehrt worden, habe aber zu keiner Besserung der Ausgangssituation gefuehrt.

Vor dem Einsetzen der Ballonpumpe sei ein Abkommen mit Dr. Murray abgeschlossen geworden, dass dies die letzte lebensrettende Massnahmen fuer MJ darstellen wuerde- und falls diese zu keiner Besserung fuehren wuerde, alle lebensretten Massnahmen damit abgeschlossen werden wuerden.

Dr. Nguyen: "Wir wollten Herrn Jackson das Sterben in Wuerde und mit Respekt ermoeglichen und haben uns aus diesem Grunde entschlossen, die lebensrettenden Massnahmen einzustellen."

Kurz nach dem Einsetzen der Ballonpumpe sei Michael Jackson offiziell fuer tot erklaert worden.

Waehrend der gesamten Zeit, in der die Behandlung mit der Ballonpumpe unternommen, habe Murray das Propofol nicht mit einem einzigen Wort erwaehnt.

Kreuzverhoer durch Verteidigung/Flanagan

TN sei informiert worden eine Minute vor 12:35 Uhr. TN habe sich die Uhrzeit gemerkt, da sie einen einen Blick auf ihren Arzt - Pager geworfen habe, um die Nachricht zu lesen. Sie habe mit Dr. Cooper gesprochen, als sie den Behandlungsraum in der Notraumaufnahme betreten habe. Dr. Cooper haette Murray aufgebracht und haette ihn ihr als MJs Arzt beschrieben.

TN habe gewusst, dass es sich bei dem Patienten um MJ gehandelt haette, da die abgekuerzte Nachricht "VIP namens Michael Jackson" sie darueber in Kenntnis gesetzt haette.

TN habe zuerst mit Murray gesprochen, um Information aus erster Hand zu erhalten. Sie wuerde immer versuchen, direkte Informationen aus erster Hand zu erhalten und haette danach mit dem diensthabenden Arzt (Dr. Cooper) gesprochen.

Murray habe TN gegenueber erwaehnt, dass MJ Schlafstoerungen gehabt haette, dass er erschoepft gewesen sei von den Konzertproben und dass MJ um ein Schlafmittel gebeten haette. Murray haette TN mitgeteilt, dass er MJ "4 mg Ativan intravenoes" verabreicht haette.

Murray habe ihr nicht mitgeteilt, dass er das Ativan in 2 einzelnen Dosierungen verabreicht haette. Murray haette weder das Valium, noch das Flomax erwaehnt und habe mit nein geantwortet auf die Frage, ob weitere Beruhigungsmittel und Betaubungsmittel/Narkotika verabreicht worden waeren. Murray habe sich nicht an die Uhrzeit erinnern koennen, an dem er MJ das Ativan verabreicht haette. Murray habe sich erinnern koennen an die Zeit, an dem der Herzstillstand eingetreten sei. Murray habe sich nicht erinnern koennen, wann der Noarzt verstaendigt worden sei.

TN haette mehrere Bedenken geaeussert:

1.)Die Zeit habe gegen sie gearbeitet und
2.)Intravenoese Behandlung von Schlafstoerungen im Rahmen einer ambulanter Behandlung sei hoechst ungewoehnlich. Die Dosis des verabreichten Medikaments sei zwar nicht allzu hoch gewesen- aber ein Patient habe ohne jegliche Lebenszeichen praesentiert.

4 mg Ativan intravenoes sei ausreichend, um Schlaf herbeizufuehren. TN wuerde ueblicherweise mit 1 mg oral beginnen. Sie wuerde Ativan nicht im Rahmen von ambulanten Behandlungen verabreichen, und selbst bei stationaerer Behandlung seinen Medikamente, die nicht in die Kategorie "Betaubungsmittel und Narkotika" fallen wuerden, besser geeignet.

Die empfohlene Dosis fuer Ativan fuer Erwachsene ist 2 bis 4 mg oral. 2 mg Ativan intravenoes wuerde einen Patienten recht schnell (innerhalb von 5 bis 7 Minuten) zum schlafen bringen. Sollte eine Gewoehnung vorliegen, koenne es laenger dauern, bevor der Patient schlafen wuerde. Die Halbwerzeit von Ativan betruege 12 Stunden/ mit einer Varianz von etwa 5 Stunden. Die daraus resultierende Schlafzeit wuerde vom Patienten abhaengen und variieren. Sie gibt an, dass ueblicherweise Patienten mit dieser Dosis in der Lage seien, die Nacht durchzuschlafen.

Verteidiung befragt TN zur zweiten verabreichten Dosis von 2 mg Ativan und ob das ausreichend sei, Schlaf herbeizufuehren. TN antwortet, ja, 2 mg seien ausreichend, sofern keine erhoehte Toleranzschwelle vorlaege- falls dies der Fall sei, sei eine hoehere Dosis noetig. TN erwaehnt, dass eine erhoehte Toleranzschwelle jedoch nicht automatisch eine Toxizitaetsschwelle bedeuten wuerde.

Verteidigung befragt TN zu den 20mg Ativan intravenoes, was TN als eine sehr hohe Dosis einstuft. Verteidigung fragt, ob dies toedlich sein koenne. TN antwortet dass Ativan auf das Gehirn wirkt, schlaefrig machen wuerde (das Bewusstsein unterdruecken wuerde) und dem Zwerchfell signalisieren wuerde, die Atmung einzustellen.

Verteidigung fragt nach der Halbwertzeit von Ativan. Verteidigung fragt, ob Ativan im Blutbild zu erwarten sei um 12:00 Uhr mittags, wenn um 2 Uhr und 5 Uhr morgens verabreicht.

Verteidigung fragt, ob der Patient unter Beobachtung waere nach Ativangabe. TN gibt an dass mehrere Personen eine Person nach Ativangabe observieren wuerden, bis der Patient bei klarem Bewusstsein waere.

Lallende Sprache wurde erwaehnt, was laut TN ein Nebeneffect von Ativan sei. TN habe Propofol verabreicht und gibt an, dass sie kein lallendes Sprechen bei der Gabe von Propofol beobachten wuerde.

Murray haette verzweifelt geklungen, habe verzweifelt ausgesehen. Murray habe gesagt: "Bitte geben Sie nicht auf, bitten retten Sie sein Leben."

Es habe keinen Puls gegeben, aber TN habe nicht gewusst, wielange der Patient keinen Puls gehabt habe. TN habe geglaubt, als sie sich zur Notaufnahme begeben habe, dass die Reanimation wenigstens teilweise erfolgreich gewesen sei. Alles was TN bei ihrer Ankunft gesehen habe, sei ein MJ ohne Lebenszeichen und dass sie lediglich gewusst habe, dass weder sie, noch Dr. Cruz einen Puls gefunden haetten. Ueblicherweise haetten sie keinen Grund gehabt, die intraaortale Ballonpumpe einzusetzen.

TN gibt an, dass Murray zugegen gewesen sei und gewusst habe, wie ein Puls zu erfuehlen, so dass sie Murray nicht in Frage gestellt haette und ihm geglaubt haette, als er mitgeteilt haette, dass er einen Puls gefuehlt haette.

Verteidigung fragt, wann die Ballonpumpe eingesetzt worden waere. Sie gibt an, dass die noetige Ausruestung innerhalb von 5 bis 7 bereitgestellt worden sei und dass sie die Pumpe sofort eingesetzt haette nach Bereitstellung.

Verteidigung befasst sich erneut mit der Vereinbarung, die Ballonpumpe einzusetzen und bei Nichterfolg der Pumpe die Behandlung einzustellen.

TN gibt an Murray gefragt zu haben, ob er dem Patienten ein Gegenmittel zum Ativan verabreicht haette. Spaeter erlaeutert TN das Medikament Flumazenil- 0.2mg seien ausreichend, um weitere Einschraenkung der Gehirnfunktion durch Ativan umzukehren. Damit das Gegengift wirken kann, sollte es innerhalb von weniger Sekunden gegeben werden. Verteidigung fragt nach dem idealen Zeitfenster, in dem das Gegengift gegeben werden sollte. TN beschreibt, dass es innerhalb von Sekunden, bis spaetestens 2-3 Minuten gegeben werden sollte. TN gibt an, dass der Effekt von Ativan zu 100% umgekehrt werden koenne, aber falls zu lange mit dem Gegengift gewartet wuerde, gaebe es keine Chance, das Ativan zu neutralisieren. Das Gegengift muesse sofort verabreicht werden, wenn die Ueberdosierung ersichtlich wuerde. TN erlaeutert, dass das Gegenmittel zu Ativan zum sofortigen Einsatz verfuegbar sein sollte, wenn Ativan gegeben wird. TN erlaeutert zudem, dass nach dem Gegengift die Intubation und kuenstliche Beatmung der sofortige naechste Schritt waere.

Verteidigung fragt, ob sie den Einsatz von Flumazenil bei einer Gabe von 4 mg erwarten wuerde. TN erlaeutert dass sie ueblicherweise keine Komplikationen erwarten wuerde bei einem daran gewoehnten Patienten. TN fuegt zudem hinzu dass man den schlimmsten anzunehmen Fall zu erwarten haette und dass Ativan in einem medizinischen uerberwachten Umfeld mit sofort erhaeltlichem Sauerstoff gegeben wuerde.

Vernehmung durch Staatsanwalt Walgren

TN wuerde Propofol stationaer verabreichen, aber wuerde diese Aufgabe einem Narkosefacharzt ueberlassen. TN gibt an, dass Propofol nur stationaer im Krankenhaus verabreicht wird und auch dann nur in Intensivstation, oder operationsgeeigneten Raeumen. TN fuehrt ausserdem an, dass Propofol nur in dazu bereitgestellten Raeumen verabreicht wird, mit medizinische Fachpersonal (Personal, dem speziell diese Aufgabe uebertragen wird) und der dazu noetigen Ausruestung. TN gibt ausserdem an, dass ein komplettes Set zur Reanimierung (Defibrilllator etc) bereitzustehen habe und dass sie Propofol ohne die dazu noetige Ausruestung nicht verabreichen wuerde.

TN erlaeutert die potentiellen negativen Resultate von Propofolgabe, dass es kein Gegengift gaebe und man daher auf den schlimmsten anzunehmenden Verlauf eingestellt zu sein haette, bevor Propofol ueberhaupt verabreicht wuerde. TN fuegt hinzu, dass dies unbedingt noetig sei.

Erneutes Kreuzverhoer der Verteidigung/Flanagan

Verteidigung fragt, ob es einen anderen Einsatzbereich fuer Propofol gaebe ausser chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose und ob TN mit dem Vorgang des "Daemmerschlafes" [Sedierung bei Bewusstsein] vertraut waere. Verteidigung fuehrt an, dass TN Propofol lediglich vertraut waere mit Propofol aus ihrer Erfahrung von geteilter Verantwortung (mit zusaetzlicher Anwesenheit eines Narkosefacharztes) waehrend eines chirurgischen Eingriffs. Verteidigung fragt ob denn auch tatsaechlich keinen Eingriff geben wuerde, waehrend dessen sie das Propofol komplett auf sich selber gestellt geben koenne. TN erwidert dass sie "Propofol nicht verabreichen wuerde, wenn kein ueberwachter, chirurgischer Eingriff stattfindet." Verteidigung fuehrt an an, dass dies daran liegen wuerde, dass sie ausserhalb von stationaeren Bedingungen arbeiten wuerde. TN erwidert, dass sie sehr wohl ausserdem des Krankenhaus praktizieren wuerde, aber das sie Propofol niemals ambulant und ausserhalb eines Krankenhaus verabreichen wuerde.

Verteidiung fragt, welche Propofoldosis sie einem Patienten von MJs Gewicht verabreichen wuerde. TN erlaeutert, dass die abhaengen von mehreren Faktoren abhaengen wuerde und ob weitere Medikamente zur Sedierung genutzt werden.

Flanagan erwaehnt dass Propofol haeufig ausserhalb von Krankenhaeusern genutzt werde, was TN bestreitet. Flanagan fragt ob TN wuesste, dass Propofol in Zahnarztpraxen und bei Gastroenterologen verabreicht wuerde. TN erwidert dass ihr das nicht bewusst sei, sie habe die nicht gewusst and haette nie gefragt was verabreicht worden waere. TN gibt an, dass es sie lediglich interessieren wuerde man ihr verabreichen wuerde.

Erneute Vernehmung durch Staatsanwalt Walgren

Walgren fragt TN ob sie jemals davon gehoert, dass Propofol jemals in einer Privatadresse verabreicht worden waere, worauf TN erwidert, dass dies das erste Mal sei, dass sie von so etwas gehoert habe.

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