Montag, 2. April 2012

Murray Prozess, Tag 21, 31. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Paul White Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Walgren


Dr. White ist in Pension nach 30 Jahren klinischer Patientenversorgung, lehren und forschen.
White sagt, er ist ein Experte im Gebrauch von Propofol, kein Experte in Pharmakokinetik und
Erstellung von dynamischen Modellen. Er bittet andere Leute, das zu machen, wie z. B. Dr.
Shafer.

Walgren fragt, ob es Beispiele dafuer gibt, wo Murray vom Pflegestandard abgewichen ist am
25. Juni und in den 2 Monaten davor. White stimmt zu.

Walgren fragt, was er von Murray's Polizeibefragung weiss. White sagt, er weiss, Murray gab
25 bis 50 mg Propofol mit 5 cc Lidocain. Basierend auf der Befragung kann er nicht sagen,
wie Murray den Drip gegeben hat. White sagt, es gibt einige Moeglichkeiten fuer den Drip und
mehrere IV-Schlaeuche, wie von Shafer beschrieben, ist eine der Moeglichkeiten.

White sagt, Propofol ohne entsprechender Ueberwachung zu geben, koennte gefaehrlich sein und koennte in Herz/Atemdepression resultieren. White sagt, er wuerde zumindest eine Ambu-Bag haben wollen.

Walgren fragt White, ob er jemals Propofol in einem Schlafzimmer gegeben hat. White hat nie
von so etwas gehoert. White sagt, er weiss, dass Propofol in Ordinationen und Kliniken gege-
ben wird.

Walgren fragt nach Absaug-Equipment. White sagt, es ist erstrebenswert, es zu haben, aber Erbrechen ist ziemlich selten. White sagt, ein Pulsoximeter ist essentiell und eine Blutdruckmanschette ist wichtig. White sagt, bei einer Infusion misst man den Blutdruck alle 5 Minuten und fuer minimale Sedierung misst man alle 5 Minuten. Kapnographie wird nicht ueberall benuetzt, White findet es nuetzlich, aber es ist nicht sehr genau.

Walgren fragt, ob das Fehlen des Fuehrens einer medizinischen Akte eine ungeheuerliche Ab-
weichung vom Pflegestandard ist. White sagt, Charts sind notwendig, aber in diesem Fall hat
das Fehlen nicht zum Tod beigetragen. White klassifiziert das als geringe bis moderate Ab-
weichung vom Pflegestandard.

Walgren fragt nach der Begutachtung vor einem Eingriff. D. h., der generelle Zustand des Patienten wird evaluiert, um zu sehen, ob es irgendwelche Faktoren gibt, die das Risiko fuer eine Herz/Atemdepression erhoehen. Es wird erwaehnt, dass Atemdepression durch Propofol selten ist und generell passiert, wenn andere Medikamente (wie z. B. Benzos) benuetzt werden.

Walgren fragt, wieviel White von der Verteidigung bezahlt wurde. White sagt, ihm wurden
bis jetzt 11.000 Dollar bezahlt. White sagt, gewoehnlich verlangt er 3.500 Dollar pro Tag
fuer das Erscheinen bei Gericht, aber das verlangt er hier nicht, weil die Verteidigung
dafuer nicht die Mittel hat.

Walgren fragt, ob White jemals einen Patienten hatte, der unter Propofol zu atmen aufgehoert
hat. White sagt, das hat er (nach Allgemeinanaesthesie) und er hat ihnen mit einer Ambu-Bag
und Maske geholfen oder mit anderen Atemtechniken wie endotrachealer Intubation oder einer
Larynxmaske.

Walgren erwaehnt den aerztlichen Eid, "keinen Schaden zu verursachen" und fragt, ob Murray
das verletzt hat durch seine Gabe von Propofol. White sagt, Murray hat keinen Schaden ver-
ursacht.

Walgren fragt, wer trifft die endgueltige Entscheidung - der Arzt oder der Patient. White
sagt, beide teilen die Verantwortung, aber der Arzt hat die Option, die Behandlung abzu-
lehnen. White sagt, er wurde nie etwas geben, das er fuer unangebracht haelt und er wuerde
es ablehnen.

Walgren fragt, ob es einfach ist, von einem Level der Sedierung in ein anderes zu kommen.
White stimmt zu, dass Beobachtung noetig ist, aber 25 mg ist eine sehr minimale Dosis, die
nach 15 Minuten in der Wirkung nachlassen wuerde. Er sagt, den Patienten mit dieser Dosis
15 - 30 Minuten zu beobachten ist genug und dann ist es okay, den Patienten zu verlassen.

Walgren fragt nach einem Pulsoximeter ohne Alarm. White sagt, es hat keinen Wert, wenn man
nicht im Raum ist. White sagt auch, dass 25 mg Propofol nach 25 - 30 Minuten keinen Effekt
mehr hat. Walgren fragt, ob Benzos einen Effekt haetten, White sagt, wenn sie Stunden vorher
gegeben worden sind, haetten sie wenig Effekt.

White versucht, Murray's Behandlung zu rechtfertigen und sagt, dass dies ein ungewoehnlicher
Fall mit Schlaf als Ziel war und dass es akzeptabel war, dass Murray MJ alleingelassen hat.

Walgren fragt, was, wenn der Patient es mag, das Propofol selbst zu "druecken". White sagt,
er haette den Raum nicht verlassen.

White fragt nach dem zu spaeten Rufen von 911. White sagt, er kann das nicht rechtfertigen,
aber fuegt an, die Situation war anders, Murray wusste die Adresse nicht und das Haus war
nicht leicht zugaenglich. Walgren draengt White, White sagt, Murray haette 911 frueher rufen
sollen, aber es haette in diesem Fall keinen Unterschied gemacht. White sagt, er haette mit
Wiederbelebung begonnen und 911 innerhalb von 3 - 5 Minuten gerufen.

White sagt, er glaubt nicht, dass alles, was Murray in der Polizeibefragung gesagt hat, wahr
ist. White sagt, in Notsituationen ist es schwer, sich an alle Details zu erinnern und Murray
koennte einfach uebersehen haben, Propofol zu erwaehnen und hat es nicht aus Unaufrichtig-
keit getan. Walgren deutet an, die andere Alternative waere, dass Murray gelogen hat. White
stimmt widerstrebend zu.

Walgren geht ueber den Brief, den White der Verteidigung gegeben hat. In dem Brief steht, Sedativa, Analgetika und Benzos koennen das Risiko von Propofol erhoehen. White sagt, hohe Konzentration von Lorazepam und 25 mg Propofol zu schnell gegeben verursachen Herzrhythmusstoerungen und einen schnellen Tod.

White erwaehnt, obwohl Murray Propofol gekauft hat, hatte MJ seinen eigenen Vorrat an Propofol. Walgren fragt, wo er diese Information in der Polizeibefragung gesehen hat. White sagt, Murray hat ihm das gesagt (Anm. White nahm mehrere Anlaeufe, das unterzubringen, er bezog sich auf 2 Gepraeche, die er mit Murray hatte, aber diese durften im Prozess nicht aufgebracht werden, deshalb gab es Einspruch von Walgren, dem der Richter stattgegeben hat und Walgren hat den Richter gebeten, White zu ermahnen, der Richter unterbricht dann die Verhandlung und schickt die Geschwornen hinaus).

Walgren zeigt den IV-Schlauch, der am Tatort gefunden wurde und fragt, ob man diesen leicht
verstecken kann und ob er in eine Hand oder eine (Hosen)tasche passt. White gibt das zu
(Anm. widerstrebend).

Walgren erwaehnt, dass White spekuliert hatte, dass MJ Propofol getrunken haette, aber
jetzt lehnt White das als Todesursache ab. White sagt, Shafer hat erklaert, warum Propofol
im Magen gewesen sein koennte und warum es nicht den Tod verursacht hat.

White sagt, er hat seinen 3 Seiten langen Brief in sehr kurzer Zeit geschrieben, weil
Flanagan etwas von ihm brauchte. White sagt, er hat sonst keine Berichte geschrieben. In
dem Brief schrieb White, Michael hat sich Propofol selbst gegeben, entweder per Injektion
oder oral. Flanagan hat orales Propofol erwaehnt, bevor er den Brief geschrieben hat und
White sagte, er machte eine Suche, fand aber nichts darueber.

Walgren fragt, wenn es nach ihm, White, geht, ob die einzige Option die waere, dem Opfer
die Schuld zu geben. White sagt, wenn Murray nur das gegeben hat, was er sagte, dass er
gegeben hat, dann muss da noch etwas anderes sein. Walgren fragt, ob White jetzt MJ auch
die Schuld fuer das Lorazepam gibt. White sagt "ja". Walgren fragt, ob White alles, was
Murray sagte, als Wahrheit genommen hat. White sagt "ja". White sagt, was Murray ueber
die Gabe der Medikamente gesagt hat, ist konsistent mit dem Autopsie-Bericht.

Walgren geht ueber den Bericht und betont, dass White jetzt sagt, MJ starb an einer schnellen
Bolusinjektion, das aber nie in seinem Bericht/Brief geschrieben hatte. Walgren fragt, ob
er irgendeine andere Theorie aufgebracht hat, die das Einnehmen der Medikamente nicht MJ
zuschreibt. White sagt "nein".

Walgren fragt, wer Dr. Gabriela Ornelas ist. White sagt, sie ist ein PhD in biomedizinischer
Technik. White hat sie letzte Woche zum ersten Mal getroffen und fragte, ob sie die Menge
an freiem Propofol berechnen koennte, die man erwarten wuerde, im Urin zu sehen 3 Stunden
nach einer 100-mg-Infusion.

Vormittagspause

Dr. Paul White Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Walgren - Fortsetzung


Walgren erwaehnt, Shafer hat der Verteidigung Software fuer die Modelle uebergeben, waehrend White nur Computercode auf Papier uebergeben hat.

Walgren geht ueber die 10-Uhr-morgens-Lorazepam-Theorie. Da der Peak-Effekt nach 2 Stunden eintritt, passt das gut zu 12 Uhr mittags (Anm. dem angenommenen Todeszeitpunkt). Letzte Woche hatte Shafer ausgesagt, Lorazepam musste mindestens 4 Stunden vor dem Tod genommen worden sein, deshalb hat White sich mit Ornelas getroffen. Sie hat mehrere Szenarien kreiert. Whtie sagt, er wusste nicht von der 10-Uhr-Lorazepam-Theorie.

Walgren fragt, haette MJ ihn gebeten, fuer ihn zu arbeiten und ihm Propofol zu geben, ob er den Job angenommen haette. White sagt absolut nicht. Er sagt, kein Geldsumme haette ihn ueberzeugen koennen, es zu machen, wegen der Zeit, die zu investieren waere (Anm. die Zeit war seine erste Antwort, Walgren fragte dann, ob der Grund nur die Zeit waere, daraufhin sagte er etwas widerstrebend noch ein paar andere Dinge), der Verantwortung und dem Off-Label-Gebrauch von Propofol.

Walgren fragt, ob White's 11:40-Uhr-Selbstadministrations-Theorie auf vielen Annahmen basiert wegen des Fehlens von medizinischen Aufzeichnungen. White stimmt zu.

Walgren fragt, ob er fuer seine Theorie "Murray hat den Raum fuer 2 Minuten verlassen" benuetzt hat. White sagt "nein":

Walgren fragt nach der Propofol-Studie an Beaglen. White sagt, Flanagan kannte einen Tierarzt, der die Studie machen konnte und er (White) hatte keinen Anteil daran. White sagt, er hat nur einen Bericht von Flanagan bekommen darueber, dass orales Propofol keinen Effekt bei Beaglen hat.

Walgren fragt, wenn White annimmt, dass MJ Lorazepam genommen hat, war Murray da auch nicht im Zimmer. White sagt, MJ ging herum. Walgren erhebt Einspruch, weil White hier wieder erzaehlt, was Murray ihm gesagt hatte. White sagt, er weiss, dass Murray in einem anderen Teil des Hauses war (angrenzendes Schlafzimmer, etc.), bzw. ihn nicht beobachtet hat. White sagt, Murray wusste nicht, dass MJ Lorazepam genommen hatte.

Walgren fragt White, ob er weiss, dass Murray den Raum nur einmal verlassen hat. White sagt "ja". Er sagt ausserdem, er glaubt, Murray war gegen 7 Uhr morgens auch nicht im Raum. White sagt, als Murray am Telefon war, war er vermutlich nicht bei MJ, weil dieser geschlafen hat.

White's Theorie ist es, dass Murray 50 mg Propofol und Lidocain in eine Spritze gezogen hat
und dass er MJ die Haelfte davon gab und die halb volle Spritze liegen gelassen hat. White
sagt, dann war Murray im Flur - und Walgren erhebt wieder Einspruch, weil White sich wieder
auf die Gespraeche bezieht, die er mit Murray hatte. White meint, nachdem Murray die halbe
Spritze gegeben hatte und ihn beobachtet hatte, verliess er ihn, um zu telefonieren und ging
ins Badezimmer. White meint, MJ koennte es sich selbst injiziert haben in diesen 40 Minuten.

Walgren fragt, ob MJ durch den IV-Anschluss injiziert haette und ob die Spritze ursprueng-
lich auf dem Sessel lag. Walgren fragt, ob es Murray nicht alarmiert haette, die Spritze
im IV-Anschluss zu finden. Walgren fragt ausserdem, ob MJ nach seiner Theorie in derselben
Position ins Bett zurueckgefallen ist.

Walgren fragt, ob White der Auffassung ist, MJ waere im Haus herumgegangen, den IV-Staender herumrollend mit einem Kondom-Katheder und einem Urinbeutel an seinem Bein befestigt.

Walgren fragt, ob es nicht eine Moeglichkeit ist, dass Murray das zusaetzliche Propofol
injiziert hat. White antwortet ja, wenn er MJ Schaden zufuegen wollte.

Walgren fragt, ob MJ zum Schlafen zu bringen milde/minimale Sedierung war, was Reaktion auf
verbale Stimuli bedeuten wuerde. Walgren fragt, ob das fuer ihn Sinn ergibt. White sagt,
fuer Schlaf braucht man kein hoeheres Level an Sedierung.

White sagt, er glaubt, MJ hat am 23. und 24. kein Propofol bekommen, basierend auf den Urin-
Levels (Anm. des Urins in der Urinflasche).

White sagt, in den 6 Wochen vorher hat Murray MJ 1 oder 2 Bolusinjektionen mit Propofol
gegeben (25 bis 50 mg) und anschliessend eine Infusion mit einem 1-Liter-Infusionsbeutel
mit Kochsalzloesung und der Propofol Ampulle - Walgren unterbricht hier, weil sich White
wieder auf seine Gespraeche mit Murray bezieht. White spekuliert, dass es minimale bis
moderate Sedierung war.

Walgren zitiert einige Artikel geschrieben von White. Ein Artikel sagt, dass MAC (moderate
Sedierung) denselben Pflegestandard benoetigt wie Allgemeinanaesthesie.

Richtlinien fuer Anaesthesie in Ordinationen (geschrieben von White):

1. Entsprechend geschultes Personal
2. Anaesthesie-Equipment
3. Komplete Dokumentation der angewendeten Behandlung
4. Ueberwachungs-Equipment
5. Erholungsbereich mit entsprechendem Personal
6. Verfuegbarkeit von Notfall-Equipment
7. Plan fuer einen Notfalltransport der Patienten zu einem Ort, der umfassendere Versorgung
anbietet, sollte eine Komplikation auftreten
8. Dokumentation ueber ein Qualitaetssicherungsprogramm
9. Anhaltendes Training des Arztes
10. Sicherheitstandards, die nicht gefaehrdet werden duerfen fuer die Annehmlichkeit des
Patienten oder (zur) Kosten(ersparniss)

Walgren fragt, ob diese Standards auch gelten sollten, wenn Propofol in einem Schlafzimmer
gegeben wird? White sagt, er wuerde es nicht in einem Schlafzimmer geben und White stimmt
letztendlich zu, dass die Gabe von Propofol zu Hause die minimalen Erfordernisse von
Anaesthesie gegeben in einer Ordination benoetigt.

Mittagspause

Anmerkung: Bei der Durchsicht div. Grafiken konnte/wollte er div. Unstimmigkeiten in den
Grafiken immer wieder nicht erklaeren und berief sich darauf, dass er diese nicht gemacht
hat, sondern dass sie von Gabriela Ornelas gemacht wurden (waehrend Walgren meinte, er hat
aber beim Direktverhoer zu diesen Grafiken ausgesagt), die den Prozess im Fernsehen ver-
folgt hat und daraus z. B. Uhrzeiten uebernommen hat, also er ihr diese Informationen nicht
gegeben hat.

Nachmittags

Dr. Paul White Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Walgren - Fortsetzung

Walgren faehrt damit fort, White's Buecher und Artikel zu zitieren: "Wegen dem profunden
Risiko von Herz/Atemdepression, sollte Propofol immer von Anaesthesisten gegeben werden,
nicht von Gastroenterologen, etc. (anderen Aerzten)." White sagt, das Buch wurde im Jahr
1996 publiziert, Dinge haben sich seit dem entwickelt. White sagt, er wuerde zustimmen, dass
Propofol ein profundes Risiko fuer Herz/Atemstillstand darstellt, aber es kann von geschulten
Aerzten, die nicht Anaesthesisten sind, in entsprechender Umgebung gegeben werden.

White sagt, die Richtlinien fuer Sedierung fuer Nicht-Anaesthesisten sind: "Auch, wenn
man nur moderate Sedierung beabsichtigt, sollte derselbe Pflegestandard angewendet werden
wie fuer tiefe Sedierung" und "weil es nicht immer moeglich ist, vorherzusehen, wie ein
Patient reagieren wird, muss die Betreuungsperson darauf vorbereitet sein, einen Patienten
aus tiefer Sedierung zu retten".

White stimmt zu, dass der Patient bei moderater Sedierung (wenn eine Infusion benuetzt wird)
dieselbe Behandlung bekommen sollte wie fuer tiefe Sedierung.

Bei milder Sedierung, sagt White, sollte der Arzt darauf vorbereitet sein, dass der Patient
in moderate Sedierung uebergeht, nicht tiefe Sedierung.

White sagt, er wuerde Propofol nicht bei jemandem zu Hause geben, aber meint, diesen Richt-
linien sollten bei Infusion beachtet werden. White sagt, er weiss nicht, ob eine zweite
Person notwendig ist, wenn man annimmt, der Arzt beobachtet den Patienten, waehrend
Propofol gegeben wird.

Walgren fragt, wie ist das bei der Gabe von Benzos und einer Bolusinjektion mit Propofol?
White sagt, in einer idealen Situation waere es grossartig, den Richtlinien zu folgen.

Walgren zeigt Ornelas' Modell mit 25 mg gegeben ueber 3 bis 5 Minuten im Gegensatz zu 25 mg schneller Injektion und dem Unterschied in der Blutkonzentration und freiem Propofol in den Urinlevels. Ihr Modell basiert auf einem Artikel aus dem Jahr 1988.

White hat den Artikel nicht im Detail gelesen. White hatte eine Unterhaltung mit Ornelas
letzte Woche fuer einige Stunden in Flanagan's Haus. Die Modelle, zu denen White ausgesagt
hat, wurden nicht von ihm gemacht, er ist kein Experte fuer Modelle.

Walgran zeigt nochmals das Modell mit 25 mg um 10:40 Uhr gegeben von Murray im Gegensatz zu 11:40 Uhr Selbstinjektion durch MJ. Vor der Selbstinjektion war das Blutlevel nahe 0.

Walgren zoomet die Selbstinjektion heran. White glaubt, die Selbstinjektion passierte
spaeter als 11:40 Uhr.

White denkt, dieses Szenario ist das wahrscheinlichste, weil es konsistent ist mit Murray's
Polizeibefragung, dem Fehlen des Infusionsschlauchs, passt zur Konzentration an freiem
Propofol im Urin, passt zur Blutkonzentration.

Walgren zeigt einen weiteren Zoom derselben Grafik, der ueber 10 Minuten geht (Anm. 11:39
bis 11:49 Uhr), sie zeigt nur die Blutkonzentration. Die Zirkulation stoppt sofort. White
sagt, es koennten Herzrhythmusstoerungen gewesen sein, die Ursache ist unklar.

Walgren erwaehnt den Autopsie-Bericht und dass MJ keine Herzprobleme hatte. White sagt,
das schliesst Herzrhythmusstoerungen nicht aus.

Murray hat dem LAPD gesagt, als er in das Zimmer zurueckkam war MJ's Puls 122. White sagt,
es ist unklar, was 122 war und es koennte die Sauerstoffsaettigung gewesen sein (Anm. er
hat tatsaechlich gesagt, in Bezug auf das Pulsoximeter, auf dem Murray eine Zahl gesehen
hat - "es ist unklar, ich weiss nicht, dass da ein Saettigungswert war und manchmal der
Puls" und wird dann von Walgren unterbrochen). Walgren liest die Polizeibefragung. Murray
hat auch gesagt, dass er einen schwachen Puls gefuehlt hat. White sagt, Murray koennte
seinen eigenen Puls gefuehlt haben, er stand unter Stress. Er koennte keinen "durchpump-
enden" Puls gefuehlt haben. Walgren sagt: "Das passt zu der neuen Theorie, dass MJ sofort
gestorben ist."

White sagt, er sieht keine Hinweise auf Atemstillstand oder Herzstillstand oder die beiden
kombiniert.

Walgren kommt auf den Brief vom 8. Maerz zurueck, den White der Verteidigung geschickt hat.
Die erste Todesursache, an die White gedacht hat, war Atemstillstand. White korrigiert das
und sagt, er glaubt, im Brief steht Atem/Herzstillstand und andere Dinge. Walgren sagt,
eines der anderen Dinge ist orale Einnahme.

Walgren zeigt Modelle fuer Lorazepam (mehrere 4-mg-Injektionen, 2 x 2 mg-Infusion + 16 mg
oral).

Die Grafik zeigt 0,0013 mg im Magen, White weiss nicht, woher die Zahl kommt, aber sie ist
kleiner als 0,006 mg.

White sagt, die Tatsache, dass freies Lorazepam im Magen gefunden wurde, deutet orale
Einnahme an.

White sagt, die Annahme von Rest-Lorazepam geht von 10 mg fuer die letzten 5 Naechte aus.
Walgren zeigt die Grafik, in der Murray 25 mg Propofol injiziert haette, und in der MJ
selbstinjiziert haette. Als MJ selbstinjiziert hat, war das Lorazepam ein bisschen niedriger.

Walgren kommt noch einmal auf Ornelas' Modell mit 25 mg Propofol ueber 3 bis 5 Minuten
und 25 mg schnelle Injektion und die Blutkonzentration in den Faellen und das freie Propofol
in den Urinlevels zurueck. Walgren fragt, warum es nicht die Stelle zeigt, an der Propofol
wirkt (das Gehirn). White sagt, weil sie nur nach dem freien Propofol im Urin gefragt wurde.

Eine Grafik von Shafer gemacht fuegt die Gehirn-Konzentration zu Ornelas' Grafik hinzu:
Die Level im Gehirn sind dieselben sowohl bei Injektion von Murray, als auch bei angenommener
Selbstinjektion. White sagt, diese Zahlen sind wegen Variabilitaet bedeutungslos. White waere
mehr interessiert an der Konzentration im Herzen.

Nachmittagspause

Walgren fragt White, ob er irgendeine Forschung angestellt hat, um sicher zu gehen, dass
die 0,3 % von Ornelas (0,3 % des Propofols werden unveraendert ausgeschieden) richtig ist.
White sagt, nach seinem Gefuehl ist das die konservativste Zahl.

Walgren zeigt den Artikel, den Dr. Ornales als Basis fuer ihre Analyse genommen hat. Er
wurde im Jahr 1988 publiziert (Anm. Ich glaube, es ist derselbe Artikel wie schon weiter
oben erwaehnt). Der Artikel deutet an, dass weniger als 0,3 % an Propofol unveraendert
ausgeschieden wird, aber das Modell verwendet 0,3 %. White erinnert sich, dass der Artikel
1 % angab (Anm. White bezog sich hier tatsaechlich auf einen anderen Artikel).

Walgren fragt, basierend auf dem Artikel, der weniger als 0,3 % angibt, koennte es Null
sein? White stimmt nicht zu. Walgren sagt, der Artikel gibt an, dass 0,3 % eine Ueberbe-
wertung sein koennte. White sagt, der Unterschied zu einer 3-Stunden-Infusion waere noch
immer riesig.

Walgren zeigt einen Artikel aus dem Jahr 1991 ueber Tiere (Hunde, Ratten). Es gab ueberhaupt kein unveraendertes Propofol, egal, ob Bolus oder Infusion. White sagt, er verlaesst sich nicht auf Artikel ueber Tiere, er zieht es vor, sich auf Artikel ueber Menschen zu verlassen.

Walgren zeigt einen Artikel aus dem Jahr 1999: sie haben kein freies Propofol im Urin ge-
funden. White weist darauf hin, dass er dazu keine Suche angestellt hat.

Walgren zeigt einen Artikel aus dem Jahr 2002, in dem die Level, die gefunden wurden, viel
kleiner waren. Es gibt einen Einspruch, dem wird stattgegeben. Der Richter bittet Walgren,
das Thema zu wechseln.

Nochmaliges Direktverhoer durch Flanagan

Flanagan spricht darueber, dass 911 fuer 20 Minuten nicht gerufen wurde. Flanagan sagt,
es war ein grosses Haus mit einem Zaun, einem geschlossenen Tor, das nur von den Sicher-
heitsleuten geoeffnet werden kann, Sicherheitsleute waren ausserhalb der Kueche (Anm. nicht
im Haus), der Vorfall ereignete sich im ersten Stock, es gab kein Festnetztelefon. Flanagan
fragt, ob es unangemessen waere, eine Person in der Kueche um Hilfe zu bitten.

White sagt, er wuerde den Patienten wiederbeleben und die Person in der Kueche um Hilfe
bitten, es klingt angemessener als zu den Sicherheitsleuten zu gehen. White sagt, CPR sollte
innerhalb von 1 bis 2 Minuten gegeben werden und sollte fuer mindestens 3 Minuten gemacht
werden, bevor man den Patienten verlaesst.

Flanagan fragt, was fuer eine Art von CPR sollte gegeben werden. White sagt, Mund-zu-Mund
und fuegt an, eine Ambu-Bag waere besser, aber Mund-zu-Mund ist einen Moeglichkeit.

Flanagan fragt White, was seine Einschaetzung waere, wenn der Patient nicht atmet und seine
Augen und der Mund offen sind. White sagt, seine Einschaetzung waere, zu schauen, ob der
Patient am Leben ist, weil diese Dinge oft Zeichen des Todes sind.

Flanagan fragt, wenn der Patient um 12 Uhr mittags tot war, konnte noch irgendetwas getan
werden. White sagt, wenn der Patient tot war, haette das Fuehren von medizinischen Auf-
zeichnungen keinen Unterschied gemacht.

Flanagan fragt White, ob er vermuten wuerde, dass Propofol etwas mit dem Tod zu tun hatte. White sagt, wenn das Propofol um 10:40 Uhr gegeben wurde und der Patient um 12 Uhr tot war, wuerde er nicht vermuten, dass Propofol etwas mit dem Tod zu tun hat.

Flanagan fragt, nachdem die Sanitaeter die Genehmigung bekommen hatten, den Patienten fuer tot zu erklaeren, ob weitere Versuche realistisch waren und es eine Chance gegeben haette, den Patienten zu retten. White sagt "nein".

White sagt, auch, wenn die Aerzte in der Notaufnahme vom Propofol gewusst haetten, haette
es das Ergebnis nicht veraendert.

Flangan und White sprechen ueber eine Bolusinjektion mit 25 mg Propofol gegeben ueber 3 bis 5 Minuten. White sagt, wenn es irgendeinen negativen Effekt haette, waere das am Ende der Injektion offensichtlich und es haette keinen Grund gegeben, etwas zu einem spaeteren Zeitpunkt zu vermuten.

Flanagan fragt nach dem Verstecken des IV-Schlauchs und White sagt, es ist einfacher, einen
IV-Schlauch zu verstecken als einen IV-Beutel, aber wenn der IV-Schlauch in der Tasche war,
waere Fluessigkeit in der Tasche gewesen.

Flangan erwaehnt, in der Voruntersuchung haben 2 Zeugen die Moeglichkeit von oraler Einnahme angegeben.

Flanagan fragt, ob Walgren White kontaktiert hat. White sagt, Walgren hat ihn angerufen und
sie haben gesprochen. White sagt, er wurde von der Verteidigung kontaktiert. Flanagan fragt,
ob er bezahlt wurde und White sagt "ja". White sagt, es ist seine einzige Einkommensquelle.

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