Montag, 2. April 2012

Murray Prozess, Tag 8, 6. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Dan Anderson Aussage
 
Direktverhoer durch Walgren












Anderson arbeitet seit 21 Jahren fuer die LA-Gerichtsmedizin als Toxikologe. Seine momentane Position ist die des Abteilungsleiters. Er ist verantwortlich fuer die Leute und die Resultate. Anderson erwaehnt seine Bildung, seine Berufslaufbahn und seine Zertifizierungen.

Anderson erklaert dann einiges im Detail ueber Toxikologie, die Art der Tests, die sie durchfuehren, die Fachausdruecke, die sie benuetzen, und wie die Tests gemacht werden und das Equipment, das sie dafuer benuetzen.

Walgren beginnt, ueber diesen Fall zu sprechen. Anderson hat 4 Blutproben bekommen, im Spital und von Fleak persoenlich zu ihm gebracht.

26. Juni - Anderson war beim Beginn der Autopsie anwesend, um dort zu sagen, welche Proben er haben moechte. Am 26. Juni am Nachmittag hat er mit den Tests begonnen. Die Tests dauern mehrere Stunden und Tage. Am Montag begannen sie, die Tests zu evaluieren. Sie haben einen 8 Seiten langen Bericht ueber all die getesteten Proben angelegt.

ng/ml - Nanogramm; ug/ml - Mikrogramm. Mikrogramm ist 1000 Mal groesser als Nanogramm.

Mittagspause


Murray Prozess, Tag 8, 6. Oktober 2011

Nachmittag

Dan Anderson Aussage - Fortsetzung

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung
Anderson erklaert jedes einzelne Ergebnis in dem Befund. Der Grossteil der Tests ist unter Verwendung von Blut, das aus dem Herzen entnommen wurde, durchgefuehrt worden. Das ist der Ausgangspunkt.

- Blut aus dem Oberschenkel entnommen
- Blut aus dem Herzen entnommen
- Blut, das im Spital entnommen wurde
- Fluessigkeit aus dem Auge entnommen
- Eine Probe der Leber wurde entnommen
- Mageninhalt
- Urinproben: Urin aus dem Schlafzimmer, das ihnen in einer Urinflasche aus Plastik gebracht wurde, sie entnahmen ausserdem Urin aus der Blase waehrend der Autopsie

Anderson listet alle Ergebnisse auf, zu sehen in den folgenden Bildern. Fuer mehr Details, siehe Autopsie-Bericht.


























Wichtige Ergebnisse: Michael hatte keinen Alkohol, kein Demerol (Meperidin), kein metabolisiertes Demerol (Normeperidin) im Koerper, auch kein Kokain oder Marihuana oder aehnliches. Michael hatte Valium, Lorazepam, Midazolam und Propofol in seinem Koerper. Sie haben Blut aus dem Oberschenkel, Blut aus dem Herzen und das Blut, das im Spital entnommen worden ist, getestet. Sie haben 2 Tests an der Leber vorgenommen, fuer Lidocain und fuer Propofol - beides wurde in der Leber gefunden. Im Mageninhalt wurden Lidocain und Propofol gefunden. Der Urin der Autospy zeigt Lidocain, Midazolam, Ephedrin und Propofol. Urin aus der Urinflasche wurde getestet und es wurden Lidocain, Midazolam, Ephedrin und Propofol gefunden. Die Augenfluessigkeit zeigte Propofol.

Anderson schrieb eine Zusammenfassung ueber die positiven toxikologischen Ergebnisse.















Walgren sagt nochmals ganz klar, dass kein Demerol in Michael's Koerper war. Anderson sagt, das ist korrekt.

Walgren spricht Propofol in Michael's Mageninhalt an. Anderson vergleicht die Menge an Propofol in Michael's Magen und sagt, sie waere vergleichbar mit "ein paar Koernchen Zucker". Sie sagen im Prinzip, das waere sehr wenig.

Die Spritze vom Nachttisch wurde getestet. Sie haben 4 Tropfen Fluessigkeit darin gefunden. Darin wurden Propofol und Lidocain gefunden.

IV-Beutel mit Kochsalzloesung, Schlauch, Y-Anschluss und Spritze am IV-Staender wurdengetestet. Sie zeichnen ein Diagramm und legen fest, wie sie es testen. Walgren identifiziert jedes der Teile.















Propofol, Lidocain und Flumazenil wurden in der Spritze und dem kurzen Teil des Schlauchs gefunden. Im IV-Beutel und im langen Teil des Schlauchs wurden keine Drogen/Medikamente festgestellt.















Nachmittagspause

Kreuzverhoer durch Flanagan

Flanagan bespricht die Zusammenfassung der positiven toxikologischen Ergebnisse.















Flanagan fragt, warum Blut aus 3 verschiedenen Proben getestet wurde. Anderson sagt, sie testen generell 2 Proben - allgemeines Blut und peripheres Blut (wie Blut aus dem Oberschenkel entnommen) wegen der Verteilung nach dem Tod. Anderson erklaert, dass das Koerpergewebe nach dem Tod wieder in den Blutkreislauf abgibt, und wenn der Koerper bewegt wird, werden Drogen/Medikamente auch abgegeben. In diesem Fall hatten sie auch Blut aus dem Spital.

Flanagan fragt, ob der Grund fuer die hoeheren Ergebnisse im Blut aus dem Spital der ist, dass die Medikamente da noch keine Chance hatte, wieder ins Koerpergewebe zu kommen. Einspruch. Richter findet die Frage ungenau. Flanagan sagt: "Wissen Sie, warum die Ergebnisse des Spitalsblutes hoeher sind?" Antwort: "Nein." Flanagan fragt: "Warum sind die Ergebnisse des Blutes aus dem Oberschenkel die niedrigsten?" Antwort: "Verteilung nach dem Tod." Flanagan verwirrt den Zeugen so sehr, dass dieser die Fragen nicht versteht. Flanagan fragt: "Warum hat das Blut aus dem Oberschenkel das niedrigste Ergebnis?" Anderson antwortet, das ist typisch, weil das Koerpergewebe Medikamente in die zentrale Herzkammer abgibt und somit kuenstlich das Herz im Blut erhoeht.

Lidocain ist im Blut aus dem Oberschenkel hoeher als im Blut aus dem Herzen. Anderson sagt, das haengt vom Medikament ab. Manche Medikamenten koennten ein anderes Verteilungsmuster haben.

Flanagan fragt, warum die Augenfluessigkeit analysiert wurde. Sie haben sie auf Propofol untersucht, weil Propofol die eigentliche Frage war. Anderson sagt, sie hatten nicht genug Fluessigkeit, um eine vollstaendige Analyse zu machen. Es sagt ihm, das Propofol sich nicht sehr gut in der Augenfluessigkeit verteilt. Sie gaben keine genaue Menge fuer Propofol in der Augenfluessigkeit an, weil sie keine Probe hatten, die gross genug war. Ihr Protokoll besagt, in solch einem Fall koennen sie keine Menge angeben, weil sie die Genauigkeit nicht garantieren koennen.

Urin aus dem Schlafzimmer - Flanagan fragt, warum sie keine genaue Menge fuer Propofol angeben konnten. Es war wiederum niedriger als ihr niedrigstes Wert, der gemessen werden kann. Es war nahezu zu vernachlaessigen.

Ephedrin wurde im Urin gefunden, aber nicht im Blut, und zwar deshalb, weil die Blase Dinge fuer lange Zeit speichern kann. Flanagan fragt, vor wie langer Zeit wurde es gegeben? Anderson sagt, es kann nicht kuerzlich gewesen sein, weil es nicht im Blut war und es kann irgendwann zwischen 24 und 72 Stunden vorher gegeben worden sein.

Propofol wurde gefunden im Urin aus dem Schlafzimmer. Flanagan fragt, ob das auch schon von vor ein paar Tagen gewesen sein koennte. Anderson stimmt zu und sagt, es koennte allerdings auch frisch sein. Flanagan fragt, ob der Urin aus dem Schlafzimmer vor der Autospie gesammelt worden ist. Anderson sagt, er hat keine Ahnung, von wann das ist oder ob es ueberhaupt von MJ ist.

Flanagan gibt ein Szenario, in dem der Urin im Schlafzimmer von 7 Uhr morgens ist und der Todeszeitpunkt gegen 12:00 Uhr mittags und 14:26 Uhr und sagt, dass nicht viel Urin nach dem Tod gesammelt worden ist. Anderson korrigiert ihn und sagt, sie hatten ueber 500 ml Urin von der Autopsie, und er sagt, das ist sehr viel. Flanagan versucht zu sagen, dass MJ Propofol gegeben wurde, nachdem der Urin in die Urinflasche abgegeben worden war, weil der Propofol-Level niedriger war als in Autopsie-Urin. Flanagan verwirrt den Zeugen wieder und niemand kann verstehen, was er fragt.

Lorazepam - Flanagan fragt, ob das hoch ist. Anderson sagt, es ist in der normalen, aber hohen therapeutischen Dosis. Flanagan fragt, wieviel Lorazepam in mg Michael gegeben worden war. Anderson sagt, diese Berechnung koennte gemacht werden, aber es waere keine perfekte Berrechnung, weil man dafuer einige Hypothesen aufstellen muesste. Anderson sagt, man sollte das nicht machen.

Anderson erklaert die Hypothesen, die man fuer so eine Berechnung aufstellen muesste: Medikament vollstaendig verteilt, Neuverteilung ist nicht passiert nach dem Tod und das Level des Blutes aus dem Herzen ist nicht faelschlich erhoert.

Flanagan zeigt ein Buch, in dem steht, das Lorazepam nach dem Tod nicht neuverteilt wird. Anderson stimmt nicht zu and sagt, in dem Buch gibt es nur 2 Beispiele und er wuerde sich nicht wohl fuehlen damit, das fuer die gesamte Menschheit zu generalisieren.

Flanagan fragt Anderson dennoch, eine mg-Menge anzugeben. Anderson liest in seinem Bericht und sagt, basierend auf mehreren Hypothesen sind es etwa 11 mg. Anderson sagt, dass sie von einem Blutlevel her nicht feststellen koennen, wie Lorazepam gegeben wurde (oral eingenommen oder durch Infusion), und er weiss auch nicht, wann es gegeben wurde.

Flanagan fragt, ob die Ergebnisse anzeigen, dass Lorazepam seit einer Weile im Koerper war. Anderson sagt "ja". Die Propofol-Level waren nicht im Gleichgewicht. Flanagan fragt, wenn eine Person an einer Infusion war, wuerde er erwarten, dass die Propofol-Level im Gleichgewicht waeren. Anderson sagt, er weiss nicht, wie Propofol metabolisiert wird.

Flanagan sagt, dass Anderson's Zusammenfassung keine Information ueber Lorazepam im Mageninhalt enthaelt. Anderson sagt, sie analysieren den Mageninhalt nur in Faellen von Drogenueberdosis. Ihr Blutlevel zeigte an, dass Lorazepam in akzeptablem Bereich vorhanden war, deshalb haben sie den Mageninhalt nicht getestet.

Die Verteidigung liess den Mageninhalt auf Lorazepam untersuchen, es war 0,634 Microgramm/ml.

Flanagan sagt, Lorazepam ist 4 Mal so hoch konzentriert im Magen wie im Blut. Anderson widerspricht und sagt, seiner Meinung nach ist das nicht signifikant. Flanagan fragt, ob das konsistent ist mit oraler Einnahme. Anderson sagt "nein" und erklaert, dieses Medikament ist aufgrund von "Ionenfallen" im Magen und das heisst nicht notwendigerweise, dass es oral eingenommen wurde. Anderson rechnet die mg um: 0,046 mg - das bedeutet ein Vierzigstel einer normalen 2 mg-Tablette. Anderson sagt, es koennte vom Blut kommen.

Flanagan fragt nach Midazolam. Anderson hat darueber keine Berechnungen angestellt, weil die Menge sehr klein war.

Flanagan versucht, aus dem Urinlevel fuer Midazolam auf das Blutlevel zu schliessen. Anderson sagt, das ist kein Vergleich, der angestellt werden kann.

Flanagan spricht ueber Urin und ob es repraesentativ waere fuer den Metabolismus des Medikaments, wenn eine Person um 1:00 nachts uriniert hat, und dann nochmals um 7 Uhr morgens, Flanagan fragt, ob der Urin von 7 Uhr morgens repraesentativ ware fuer den Zeitraum zwischen 1 Uhr und 7 Uhr morgens. Anderson sagt, da wuerde es einiges an Kontamination geben. Flanagan fragt, ob der Autopsie-Urin dann ein Mittelwert waere von der Zeit zwischen 12:30 und 7:30 Uhr. Anderson hat Probleme, die Frage zu verstehen. Der Richter und Walgren verstehen die Frage auch nicht. Flanagan fragt, ob der Urin im Gleichgewicht waere mit dem Blut, aber das geht ueber Anderson's Spezialgebiet hinaus. Anderson sagt, nur von den Urin-Ergebnissen koennte er nicht sagen, wann die Person hoehere Levels an Midazolam im Koerper hatte. Anderson sagt, er kann das auch nicht fuer Propofol sagen.

Zurueck zum Mageninhalt und dass er nicht fuer Midazolam und Lorazepam analysiert wurde. Aendert das Thema auf die Untersuchung des IV-Sets. Der Infusionsbeutel mit Kochsalzloesung und der Schlauch, der hinuntergeht zum Y-Anschluss hatten kein Propofol oder Lidocain. Propofol, Lidocain und Flumazenil wurden in der Spritze und im kurzen Teil des Schlauchs gefunden. Flanagan fragt nach der Menge dieser Medikamente. Anderson sagt, sie haben keine Menge angegeben, weil sie nicht dachten, das waere relevant und sie hatten keine Standard-Vorgehensweise, um Fluessigkeiten von medizinischem Geraet zu quantifizieren. Flanagan fragt, ob sie die Anteile von Lidocain, Propofol und Flumazenil feststellen konnten. Anderson sagt, das koennen sie nicht. Anderson sagt, sie hatten ausserdem nur sehr kleine Mengen an Fluessigkeit, was die Untersuchung verkompliziert hat.

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