Montag, 2. April 2012

Murray Prozess, Tag 16, 24. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Steven Shafer Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Chernoff
 

Chernoff fragt, ob eine der Gefahren einer schnellen Bolusinjektion von Propofol Atemstillstand ist. Chernoff geht ueber den Beipackzettel von Propofol und liest, dass langsame Techniken schneller Injektion vorgezogen werden, um Atemstillstand oder Hypotonie zu vermeiden.

Chernoff geht ueber Shafer's Simulationen. 25 mg schnelle Propofol-Injektion - Atemstillstand ist nach etwa 2 Minuten. Die Simulation der Verteidigung von 25 mg gegeben in 3 - 5 Minuten - es gibt ein niedriges Risiko von Atemstillstand nach 4 - 5 Minuten. Propofol waere nach 10 Minuten kein Risiko.

Chernoff fragt, wie Shafer auf die Dosis von 50 mg Propofol gekommen ist. Shafer sagt, Murray hatte in seiner Polizeibefragung gesagt, er hat es 1:1 mit Lidocain gemischt und die Spritze war 10cc. Chernoff fragt, haette Murray MJ 50 mg Propofol gegeben, wuerde es da Atemstillstand nach 4 - 5 Minuten geben. Shafer sagt, das ist schwer zu sagen, weil er MJ's pharmazeutischen Zustand nicht kennt.

Chernoff zeigt Shafer's 6 Selbstinjektionen von 50 mg Propofol und fragt, ob es da eine unendliche Anzahl an Moeglichkeiten gibt. Shafer stimmt zu. Shafer hat Selbstinjektions-Simulationen gemacht, weil Dr. White diese als Hypothese in seinem Brief erwaehnt hatte.

Chernoff fragt, ob Shafer darueber Bescheid weiss, dass es Leute in medizinischen Berufen gibt, die an Selbstinjektion von Propofol gestorben sind. Shafer weiss von Artikeln, die das erwaehnen.

Chernoff kommt auf Selbstinjektion zurueck und fragt, wenn eine Person selbst injiziert, muessen sie das schnell machen. Shafer stimmt zu und sagt, sie koennen es nicht ueber 3 Minuten machen.

Chernoff fragt, ob Shafer's Simulationen aus der Luft gegriffen sind. Shafer sagt, die meisten basieren auf Dr. White's Brief und Hypothese von mehreren Injektionen.

Chernoff aendert das Thema auf Lorazepam und dessen Halbwertszeit im Magen. Es sind 22 Minuten. Alle 22 Minuten wird die Menge um die Haelfte weniger. 8 mg eingenommen waeren nach 22 Minuten 4 mg, weitere 22 Minuten spaeter waeren es 2 mg, weitere 22 Minuten spaeter waere es 1 mg, also waere nach 4 Stunden nur noch eine sehr niedrige Menge an freiem Lorazepam im Magen.

Sie gehen ueber Greenblatt's Studie. Lorazepam erreicht seine Peak-Konzentration nach oraler Einnahme nach 2 Stunden. Das Medikament geht in den Magen und wird von der Leber entfernt und ins Gewebe abgegeben. Solange also das Medikament weiter gegeben wird, steigt das Level im Blut, die Konzentration steigt. Wenn weniger Medikament hereinkommt, wird es schneller entfernt als es hereinkommt, also faellt das Level. Chernoff argumentiert, auch, wenn es einen kleinen Prozentsatz im Magen gibt, koennte das Blutlevel am Peak sein.

Chernoff sagt, Shafer kann die Moeglichkeit nicht ausschliessen, dass MJ aufgewacht ist und Lorazepam eingenommen hat. Shafer sagt, er muesste die Zeit wissen, aber es kann nicht nach 8 Uhr morgens gewesen sein.

Chernoff stellt Fragen zu den Urin-Levels von Lorazepam und Propofol. Shafer hat keine Untersuchungen/Kalkulationen zu den Urin-Levels vorgenommen.

Chernoff fragt, ob der Urin in der Blase Beweis fur 100 ml Propofol sein koennte. Shafer sagt, das weiss er nicht und er muss dazu Forschungen anstellen und Modelle finden. Fuer einige Fragen wuerde Shafer Information ueber Propofol-Glukuronide brauchen, und das wurde nicht getestet.

Chernoff sagt, Shafer's Analyse basiert auch Atemstillstand und er hat Herzstillstand nicht in Erwaegung gezogen. Shafer sagt, das ist korrekt.

Chernoff erwaehnt die Kommentare, die Shafer ueber Demerol in seinen Bericht geschrieben hat. Shafer hat geschrieben, dass MJ Demerol gemocht hat, aber dass er nicht davon abhaengig war. Chernoff fragt, ob er ein Experte fuer Sucht ist, Shafer sagt, er ist kein Experte, aber hat Beispiele gesehen und darueber mit anderen Aerzten gesprochen.

Chernoff fragt nach schnellem Entzug, wenn der Patient von Opiaten unter Sedierung entzieht. Chernoff fragt, ob Shafer die Gefahren von Opiaten kennt. Shafer sagt, sie sind gefaehrlich fuer viele Organe.

Vormittagspause

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

Walgren erwaehnt nochmals, dass Shafer's Arbeit pro bono (gratis) ist. Shafer sagt, es ist seine Gewohnheit in dieser Art Faelle. Shafer sagt, er hat fuer die Verteidigung und fuer die Anklage in verschiedenen Faellen gearbeitet. Shafer sagt, seine Position in jedem Fall basiert auf der Wissenschaft.

Shafer teilt auch seine Forschung, seinen Datenbestand und seine Software gratis online. Shafer will die Wissenschaft foerdern und obwohl er einiges an Geld mit seinen Programmen verdienen koennte, macht er sie gratis verfuegbar.

Walgren geht ueber die IV-Schlaeuche und Shafer sagt, er kann nicht sagen, welcher Schlauch benuetzt worden ist, alles, was er weiss, ist, dass der Schlauch belueftet war. Walgren zeigt People's 157 (Anm. ein Beweisstueck, das die Anklage als Nr. 157 nummeriert hat), einen Excel IV-Schlauch, und das ist ein beluefteter Schlauch. Eine Bestellung bei Sea Coast zeigt, dass Murray 150 davon gekauft hat. Der belueftete Excel-Schlauch ist viel kleiner als der, der fuer die Demonstration benutzt wurde.

Walgren erwaehnt, dass Shafer's Aussage durch einen Todesfall in der Familie unterbrochen worden war.

Walgren fragt, ob irgendetwas Aussergewoehnliches daran ist, wenn man sagt, MJ hat mehr als 25 mg Propofol erhalten. Shafer sagt nein und dass die Verteidigung dasselbe sagt.

Shafer sagt, er konnte kein Szenario finden, das Selbstinjektion unterstuetzt und das einzige Szenario, das er finden konnte, war jenes, in dem Propofol noch gelaufen ist, als MJ starb.

Walgren fragt nach Demerol. Shafer sagt, er hat Klein's Aufzeichnungen gelesen und basierend auf diesen konnte er nicht sagen, ob er abhaengig war oder nicht und er ist kein Spezialist fuer Sucht. Walgen erwaehnt, dass kein Demerol in MJ's Koerper gefunden worden ist.

Shafer sagt, er hat ein Szenario fuer die Verteidung gemacht und wenn sie gefragt haetten, haette er auch mehr gemacht.

Walgren erwaehnt die neuen Laborergebnisse fuer Lorazepam, die 0,008 mg Lorazepam in MJ's Magen zeigen, was einem Zweihundertfuenfzigstel (1/250) einer Tablette entspricht und erwaehnt, dass das weniger ist als das 1/43 einer Tablette, das von der Verteidigung gesagt wurde.

Shafer sagt, er hat seine Meinung basierend auf 30 Jahren Erfahrung abgegeben und sagt, Murray haette MJ beobachten sollen. Shafer sagt, seine Meinung ist nicht aus der Luft gegriffen. Sie stammt tatsaechlich von publizierten Studien und vom bewaehrten Pflegestandard.

Walgren fragt, ob Shafer Murray's Aussage, dass MJ es mochte, Medikamente selbst zu spritzen, geglaubt hat. Und waere er abhaengig von Propofol gewesen, ob Selbstinjektion ein vorhersehbares Risiko gewesen waere. Shafer stimmt zu.

Walgren zeigt ein anderes Lorazepam-Szenario fuer 9 Dosen Lorazepam per Infusion gegeben. jeweils zu 4 mg, mit Beginn um 1:30 Uhr nachts. Das wuerde ebenfalls das Blutlevel, das in MJ's Blut gefunden wurde, erklaeren.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Chernoff

Chernoff fragt, ob das letzte Szenario uebers Wochenende gemacht worden ist, wegen dem, was Shafer am Freitag gesagt hatte.

Chernoff fragt, ob eine 100-ml-Infusion mit Propofol eine aussergewoehnliche Behauptung waere. Shafer sagt, es ist eine gewoehnliche Behauptung.

Chernoff argumentiert, dass Shafer seine Aussage ueber den IV-Schlauch fuer Propofol geaendert hat. Shafer sagt, Chernoff gibt seine Aussage falsch wieder und er hatte nur gesagt, der Schlauch musste belueftet sein. Diese Diskussion dauert einige Zeit.

Die Anklage ruht.

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