Montag, 2. April 2012

Murray Prozess, Tag 9, 7. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dan Anderson Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Flanagan - Fortsetzung
















Flanagan beginnt mit einer Frage ueber den Infusionsbeutel am IV-Staender in dem Raum, in dem MJ gestorben ist. Flanagan fragt, ob der Beutel auf alle Chemikalien untersucht worden ist und das einzige, was gefunden wurde, Kochsalzloesung war. Anderson sagt, sie haben es nicht nach der Loesung untersucht, aber es wurden keine Medikamente gefunden. Flanagan fragt nach dem Schlauch (der vom IV-Stand hing), und Anderson sagt, dass auch darin keine Medikamente gefunden wurden.

Flanagan fragt wiederholt, ob der Schlauch und der IV-Beutel miteinander verbunden waren, Anderson antwortet wiederholt, dass sie nicht verbunden waren, als sie als medizinische Beweisstuecke aufgenommen worden waren, laut Notizen. Flanagan fragt, ob Anderson zwei Spritzenkoerper getestet hat, Anderson sagt "ja", und auf Nachfrage sagt er, beide Spritzenkoerper wurden auf Propofol und Lidocain untersucht. Flanagan fragt, ob er irgendeine Vorrichtung untersucht hat, die nur Propofol enthalten hat. Anderson sagt "nein". Anderson sagt, dass das einzige medizinische Equipment, das Propofol und Lidocain enthielt, der Y-Schlauch und der Spritzenkoerper waren. Anderson sagt, das jede der Spritzen und der Y-Schlauch Flumazenil enthielten. Flanagan fragt, ob das Verhaeltnis von Propofol und Lidocain dasselbe war in dem Y-Schlauch und den 2 Spritzenkoerpern, Anderson sagt, dass das nicht getestet wurde.

Flanagan bittet Anderson, er moege Gleichgewicht definieren in Bezug auf Koeperfluessigkeiten. Anderson sagt, er glaubt, wenn die Proben des Medikaments oder deren Konzentration gleichmaessig verteilt sind. Flanagan fragt, wie lange es braucht, bis das Blutsystem zu einem Gleichgewicht kommt. Anderson sagt, das geht ueber sein Spezialgebiet hinaus. Flanagan bittet Anderson, er moege therapeutische Dosis (eines Medikaments) definieren, Anderson sagt, das ist die Konzentration eines Medikaments, die man braucht, um den gewuenschten Effekt zu erzielen, generell ist das eine Sicherheitsfrage, weil sie nicht in allen Konzentrationen sicher sind. Flanagan fragt, wodurch die therapeutische Dosis bestimmt wird, Anderson sagt, durch klinische Studien der FDA und durch Literatur, die es fuer jedes Medikament gibt. Flanagan fragt, ob es eine therapeutische Dosis fuer Propofol gibt, Anderson sagt "nein". Anderson fragt nach der therapeutischen Dosis fuer Lorazepam, Anderson sagt, sie liegt bei 100 - 200 Mikrogramm per Milliliter. Anderson stellt klar, dass der Durchschnitt 180 sein kann, aber jeder reagiert auf Medikamente anders, und er kann keine bestimmte Dosis nennen.

Flanagan zeigt ein Lorazepam-Flaeschchen, verschrieben fuer MJ, sagt Anderson, er soll lesen, was auf dem Flaeschchen steht, Anderson liest Lorazepam 2 mg, 1 Tablette oral einnehmen. Flanagan fragt nach Michael's Blutkonzentration von 0,16 % und fragt, ob das etwa 5 Lorazepam-Tabletten entsprechen wuerde, Anderson sagt "ja", unabhaengig davon, ob es als Tabletten oder durch Infusion gegeben wurde. Flanagan fragt, ob Michael das Aequivalent von 11 mg Lorazepam in sich hatte, Anderson sagt "ja, ungefaehr". Flanagan fragt, wieviele Tabletten haette Michael genommen, um zu diesem Level zu kommen (11 mg), Anderson sagt, es koennte eine Anhaeufung ueber mehrere Tage sein, und dass er sich nicht wohl fuehlt damit, Vermutungen ueber die Art, wie die Medikamente gegeben wurden oder die Form der Medikamente anzustellen.

Flanagan fragt nach "ion trapping" ("Ionenfallen") in Bezug auf Lorazepam, Anderson sagt, dass er wenig ueber Lorazepam und dessen Verteilung nach dem Tod weiss. Anderson sagt, dass die einzige Art, Propofol in den Magen zu bekommen, entweder orale Einnahme oder "ion trapping" waere, es kommt nicht von Neuverteilung nach dem Tod.

Flanagan bittet Anderson, er moege "ion trapping" definieren. Anderson sagt, dass eine saure Umgebung die Ionen des Medikaments in der Umgebung festhaelt, was darueber hinaus geht, geht ueber sein Spezialgebiet hinaus. Anderson sagt, ausser Einnahme waere die einzige Art, wie Propofol in dem Magen gelangen koennte, die Diffusion in die umgebenden Organe. Flanagan fragt nach den umgebenden Organen, Anderson antwortet, dass die Leber in der Naehe liegt, Blutproben und das Blut selbst sind in der Naehe vom Magen.

Flanagan sagt, dass Anderson meinte, Lorazepam kann durch Neuverteilung in den Magen gelangen, Anderson sagt, es kann durch "ion tapping" in den Magen kommen. Anderson sagt wiederholt, dass dies ueber sein Spezialgebiet hinaus geht. Anderson sagt, dass er viele Verstorbene gesehen hat, die Medikamente im Mageninhalt hatten, und dass die Medikamente nicht oral gegeben worden waren. Anderson sagt, er persoenlich hat keine Erfahrung mit einem Verstorbenen, der Lorazepam im Magen hatte.

Flanagan fragt Anderson nach Ephedrin. Flanagan fragt, ob Anderson zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Propofol das wichtigste Medikament in diesem Fall ist, Anderson sagt "ja". Flanagan fragt ob Lorazepam wichtig war, Anderson sagt, er denkt, es hat seine Wichtigkeit, aber es laesst keine Alarmglocken schrillen. Anderson sagt, dass Propofol in jedem Fall wichtig ist, Lorazepam war innerhalb der therapeutischen Dosis, und dass er zuvor ausgesagt hatte, dass Propofol innerhalb der therapeutischen Dosis war, waere es in entsprechender Umgebung (Anm. gemeint ist Spital, mit Narkosearzt, etc.) gegeben worden. Flanagan fragt, was die entsprechende Umgebung mit der therapeutischen Dosis zu tun hat, Anderson sagt, dass das sehr wichtig ist. Flanagan sagt, dass therapeutische Dosis heisst, den gewuenschten Effekt zu erzielen, Anderson sagt "ja". Flanagan sagt, dass die Literatur die Umgebung nicht beruecksichtigt, Anderson sagt, dass jede Literatur diese beruecksichtigt.

Flanagan fragt, ob Anderson die Berechnungen fuer das Lorazepam letztes Wochenende gemacht hat, Anderson sagt, es war vor 2 Wochen. Er sagt, er hat sie gemacht, weil die Verteidigung den Mageninhalt und 2 Urinproben hat untersuchen lassen. Anderson sagt, dass der Urin eine "historische" Perspektive ist und eine Ansammlung mehrerer Tage sein koennte. Anderson sagt, die Tests fuer Midazolam im Urin wurden gemacht, weil die Konzentration viel hoeher ist, was dabei hilft, das Blutlevel von Midazolam zu bestaetigen. Anderson sagt, dass die Lorazepam-Level im Urin viel hoeher waren als das Midazolam. Anderson sagt, Lorazepam war 12.974 Nanogramm/ml (13 Microgramm/ml), Midazolam war 0.025 Nanogramm/ml.

Anderson sagt, dass die Lorazepam-Konzentration nach oben geht im Autopsie-Bericht, und mit Midazolam viel weniger als Lorazepam (Anm. Sehr unklar im englischen Original, Flanagan ist generell bei dieser Art Fragen sehr schwer zu verstehen, ich glaube, es ging darum, dass das Lorazepam im Urin aus der Urinflasche niedriger war als im Urin von der Autopsie und dass Midazolam in beiden Proben wesentlich niedriger war als Lorazepam, allerdings war Midazolam im Urin aus der Urinflasche etwa 3 - 4 Mal hoeher als im Urin von der Autopsie).

Anderson sagt, dass die Halbwertszeit von Lorazepam 9 - 16 Stunden betraegt und dass er dafuer in einem medizinischen Referenzbuch nachgeschaut hat. Anderson sagt, er weiss nicht, was die Aufnahmezeit ist und/oder wann der Hoechststand von Lorazepam erreicht ist, das war in dem Buch, aber er kann sich nicht erinnern, was dazu im Buch stand.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

Anderson stellt klar, dass er nie auf 100 North Carolwood war. Anderson sagt, dass er Ampullen mit Blut erhalten hat, eine zerbrochene Spritze mit Kolben und einen IV-Katheder von Ermittlerin Fleak. Anderson sagt, dass der Infusionsbeutel und der Infusionsschlauch zu ihm ins Labor gebracht wurden, ganz einfach markiert als Beweisstueck #2.

Anderson sagt, der Unterschied zwischen einer Blutprobe und einer Urinprobe ist der, dass das Blut das ist, was gewoehnlich im Koerper passiert, und der Urin repraesentiert alles, was der Koerper ausscheidet, und dass man von der Urinkonzentration erwarten wuerde, dass sie viel hoeher ist. Anderson sagt, dass der Urin "historisch" ist, und das anzeigt, was vom Koerper ueber einen gewissen Zeitraum ausgeschieden wird.

Anderson sagt, dass die PACTOX-Analyse des Mageninhalts 634 Nanogramm/ml Lorazepam zeigt. Anderson sagt, dass das Labor die Konzentration misst, ihm wurden 73,5 ml Mageninhalt gegeben, er hat die beiden Zahlen multipliziert, um die Nanogramm fuer den Mageninhalt zu bekommen, und das waeren 46.599 Nanogramm Lorazepam, die sich noch im Magen befanden. Aber Anderson wollte Mikrogramm benuetzen, nicht Nanogramm, also muss er die Zahl durch 1000 dividieren, das ist dann 46,599 (Mikrogramm - ug) - und das dann nochmals durch 1000 dividieren, das ergibt 0,04599 mg Lorazepam im Magen. Anderson sagt, dass im Vergleich mit einer 2 mg Lorazepam-Tablette der Mageninhalt ein Dreiundvierzigstel einer 2 mg-Tablette enthielt, was eine sehr kleine Menge ist.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Flanagan

Flanagan fragt, wenn die Ephedrin-Konzentration im Blut hoch ist, aber niedrig im Urin, waere es eine berechtigte Annahme, dass das Ephedrin kuerzlich eingenommen worden ist. Flanagan fragt, ob das dasselbe ist mit Propofol. Anderson sagt, er ist nicht mit der Ausscheidung von Propofol vertraut.

Flanagan fragt, wenn eine Person 7 oder 8 Lorazepam-Tabletten einnimmt und er wuerde 14 mg im Magen finden, wuerde Anderson sagen, dass die Person das kuerzlich eingenommen hatte. Anderson sagt "ja". Flanagan fragt dann zahllose Dinge, aber Walgren erhebt immer wieder Einspruch und der Richter gibt dem statt.

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