Montag, 2. April 2012

Murray Prozess, Tag 12, 13. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Morgens

Dr. Nader Kamangar (NK) Aussage - Fortsetzung

Kreuzverhoer durch Flanagan














Murray hat MJ mit Propofol behandelt, ueber 2 Monate, ohne Probleme. 3 Tage vor MJ's Tod hat Murray versucht, die Behandlung zu aendern. NK sagt, er hat das in Murray's Polizeiinterview gelesen.

Flanagan fragt, ob er jemals einen Patienten erlebt hat, der sich gegen seine Empfehlungen gestraeubt hat. NK sagt, er wuerde so jemanden zu einem anderen Spezialisten schicken, wenn es nicht sein Spezialbereich ist, wie z. B. psychologische Probleme. NK sagt, er wuerde seine Einschraenkungen erkennen.

NK sagt, Patienten haben das Recht, eine Therapie zu verweigern, solange sie eine informierte Entscheidung treffen.

Flanagan fragt, was passiert, wenn sich ein Patient voellig verweigert und auf eine bestimmte Art behandelt haben will, was er tun wuerde. NK sagt, er wuerde die Behandlung verweigern und versuchen, das Problem zu verstehen und warum der Patient es will und wuerde ihm eventuell einen anderen Spezialisten empfehlen.

Flanagan fragt, ob Murray diese Gespraeche mit MJ gefuehrt haette. NK weiss das nicht, weil es keine medizinische Akte gibt.

NK sagt, wenn ein Patient um eine unpassende Behandlung bittet, muss man dem an die Wurzel gehen. Man sollte versuchen zu verstehen, warum sie die passende Behandlung verweigern und versuchen, die passende Behandlung fuer den Patienten zu bekommen. Er wuerde sicherstellen, dass sie die richtige Behandlung bekommen und sagt, er wuerde dem Pateinten keine Behandlung geben, die er fuer unpassend haelt.

Flanagan sagt, Murray gab Propofol fuer 2 Monate und dass MJ keine Probleme hatte. NK sagt, er kann das nicht benantworten, weil er MJ's Gemuetsverfassung und Situation nicht kennt.

NK sagt, in der Evaluation ueber den Grad der Abweichung vom Pflegestandard kommt es nicht auf das Endresultat an. Er hat MJ's Tod nicht in Betracht gezogen. Flanagan sagt, ein Arzt kann schlechte Medizin praktizieren, aber das Resultat muss nicht schlecht sein. NK sagt, das macht es nicht ok. Auch, wenn eine Behandlung nicht den Tod verursacht, kann sie grob fahrlaessig sein.

Flanagan fragt, ob NK sagen kann, was am 25. Juni passiert ist. NK sagt, MJ hat eine sehr unpassende Therapie im Haus bekommen, mit einem unpassenden Cocktail an Medikamenten, mit unpassendem Equipment, an einem dehydrierten Patienten und einer Verzoegerung des 911-Anrufs. NK sagt, das war ein Desaster, das in MJ's Tod resultierte.

Flanagan fragt, was war der unpassende Cocktail: Valium und Midazolam und Lorazepam und 25 mg Propofol. Flanagan fragt, ob dieser Cocktail MJ's Tod verursachen konnte.

NK sagt, absolut, besonders die Kombination von Propofol und Lorazepam, bei einem dehydrierten Patienten, dessen Vitalwerte nicht bekannt waren (Blutdruck, Herzrate, etc.). NK nennt das den "perfekten Sturm", der MJ getoetet hat.

Flanagan sagt, NK weiss nicht, ob Murray diese Information hatte oder nicht. NK sagt, Murray hat nichts aufgezeichnet, hatte keine Akte, es gab nichts, um die Trends und Veraenderungen festzustellen. Flanagan sagt, keine Akte zu haben heisst nicht, dass Murray die Vitalwerte nicht kannte. NK sagt, keine Dokumentation zu haben heisst, dass Murray diese Information nicht hatte. NK sagt, man kann einen Patienten nicht nur aus der Erinnerung behandeln. NK sagt, das ist ein Rezept fuer Desaster.

NK gibt das Beispiel, mit einem einzigen Patienten viele Stunden zu verbringen. NK sagt, man macht Notizen. NK sagt, man muss immer wieder in die Charts schauen, um ein besseres Bild zu haben. Es ist zwingend erforderlich, Charts zu haben. NK sagt, ohne diese kann man keine Trends und Veraenderungen sehen.

Flanagan fragt, ob NK glaubt, dass es unmoeglich war fuer Murray sich zu erinnern, was er getan hat. NK sagt, Aufzeichnungen zu machen ist der Pflegestandard, besonders wenn man so ein starkes Medikament wie Propofol gibt.

Flanagan sagt, keine Aufzeichnung zu fuehren, z. B. die 2 mg Lorazepam nicht aufzuschreiben, hat MJ nicht umgebracht. NK sagt, er redet ueber Vitalwerte, es geht nicht nurdarum, die Medikamente aufzuschreiben. NK sagt, es ist eine Kombination vieler Faktoren, die zu MJ's Tod gefuehrt haben und sagt, das Fehlen von Aufzeichnungen ist ein Fakt, der beigetragen hat.

NK sagt, MJ's Tod war direkt verursacht durch Propofol und Lorazepam. NK sagt, Lorazepamhat die Nebenwirkungen von Propofol verstaerkt. NK sagt, das kann eine toedliche Kombination sein, wenn der Patient nicht beobachtet wird.

Flanagan fragt nach den Levels der Medikamente, NK sagt, das gibt er an einen Pharmakologen ab.

Flanagan fragt, ob NK die Krankengeschichte von Arnold Klein gesehen hat und gesehen hat, dass er MJ 6500 mg Demerol mit Midazolam ueber 3 Monate gegeben hat. Flanagan fragt, ob MJ ein Problem mit Demerol hatte. NK sagt, er kann diese Frage nicht beantworten.

Flanagan fragt, ob 200 mg Demerol eine hohe Dosis ist. NK sagt, es ist eine signifikante Dosis und sagt, er meidet es, Demerol zu geben, weil es aufgedreht machen kann, nervoes, und weil es Stimulation erzeugt. Flanagan fragt, ob Demerol Schlafstoerungen verursachen kann. NK sagt, das ist korrekt.

Flanagan fragt, ob MJ Schlafstoerungen hatte. NK sagt, er hatte ganz klar Schlafstoerungen, Flanagan fragt, ob NK festgestellt hat, was fuer eine Art Schlafstoerungen er hatte. NK sagt, Aerzte haben keine Anstrengung unternommen, das festzustellen. NK sagt, es gab Hinweise auf die Gruende fuer MJ's Schlafstoerungen, wie Leistungsangst und Probleme mit bestimmten Medikamenten (Demerol).

Flanagan fragt, ob MJ refraktorische Schlafstoerungen hatte. NK sagt, er kann das nicht sagen.

Flanagan fragt, ob er Murray's Krankengeschichte von 2006 - 2009 gelesen hat. NK sagt, Murray gab MJ Schlafmittel, obwohl er wusste, ihm wurden Schlafmittel auch von anderen Aerzten verschrieben. Flanagan sagt, mehrere Aerzte haben Schlafmittel verschrieben.

Flanagan fragt, ob NK jemals einen Patienten hatte, der nicht offen war ueber seine Krankengeschichte. NK sagt, er versucht, Information zu bekommen vom Patienten und von anderen Aerzten und Spitaelern. Flanagan fragt, ob Patienten eine Befreiung unterschreiben muessen, sonst koennen sie die Krankenakten nicht bekommen. NK sagt, das ist richtig. NK sagt, wenn sie die Informationen nicht vom Patienten bekommen koennten, wuerde sie Leute fragen, die mit dem Patienten leben und sie wuerden ein Schlaftagebuch verwenden. NK sagt, ohne diese Informationen wuerde man dem Patienten kein Ambien geben. NK sagt, wenn ein Arzt Ambien ohne Untersuchung gibt, waere das eine ernste Abweichung. NK sagt, der Arzt muss trotzdem die Ursache feststellen und Informationen sammeln.

Flanagan erwaehnt koerperliche Untersuchung und fragt, ob eine vergroesserte Prostata zu Schlafstoerungen fuehren kann. NK sagt, Probleme mit dem Urinieren koennen einen Patienten wach halten. Flanagan fragt, ob sie die Arme auf Einstiche untersuchen wuerden. NK sagt, das waere Teil der koerperlichen Untersuchung. Flanagan fragt, ob er feststellen kann, ob eine Person intramuskulär Demerol nimmt. NK sagt, bei manchen Menschen kann man das sehen, bei anderen nicht.

Nk sagt, Murray haette feststellen koennen, ob MJ Demerol bekommen hat durch MJ's Verhalten, undeutliche Sprache, und von Leuten, die die Veraenderung im Verhalten gesehen haben, wie z. B. Bodyguards. NK sagt, Murray haette mit den Sicherheitsleuten reden koennen, dem Assistenten, und Murray haette den Patienten konfrontieren koennen.

Flanagan fragt, ob es Studien gibt ueber Propofol zur Behandlung von Schlafstoerungen. NK sagt, diese sind nur experimentell und das ist auf keinen Fall der Pflegestandard. Sie gehen ueber die Studie aus Taiwan. Diese ist von November 2010. Patienten sind ausgiebig evaluiert worden, informierte Zustimmung wurde eingeholt, und sie haben fuer 8 Stunden gefastet. Die Studie wurde in einer Umgebung mit hoher Beobachtung durchgefuehrt, Propofol wurde mit einer IV-Pumpe gegeben. 64 Patienten haben Propofol bekommen. Die Patienten sind besser eingeschlafen und hatten weniger Schlafunterbrechungen. Bei den Patienten gab es keine Komplikationen, weil sie streng beobachtet wurden. Es ist ein sehr vorlaeufiges Experiment mit guten Resultaten. Es gibt keine klinische Eignung und der Arzt, der die Studie durchgefuehrt hat, sagte, dass weitere Studien notwendig sind.

Flanagan fragt, warum ist es unbegreiflich, Propofol fuer Schlafstoerungen zu benuetzen. NK sagt, es war eine Studie in einer Umgebung mit strenger Beobachtung. NK sagt, es ist unbegreiflich und inakzeptabel Propofol zu geben, besonders ohne Beobachtung zu Hause.

Flanagan fragt, ob 25 mg Propfol eine sehr niedrige Dosis ist. NK sagt "ja". Flanagan sagt, man wuerde bei so einer niedrigen Dosis keine Probleme erwarten. NK sagt, das haengt vom Patienten ab. Wie z. B. ob der Patient dehydriert ist (niedriger Blutdruck), andere Medikamente bekommen hat (wie z. B. Lorazepam), etc., es kann zu einem Problem kommen, das zu Atemdepression fuehrt.

Flanagan fragt nach Lorazepam. NK sagt, es ist von der FDA nicht fuer primaere Schlafstoerungen zugelassen, besonders in IV-Form. Lorazepam in Tablettenform kann verwendet werden, wenn der Grund fuer die Schlaflosigkeit Angstzustaende sind, fuer eine sehr kurze Zeit von 3 bis 4 Wochen. NK sagt, die orale Form ist bestimmt fuer eine kurze Zeit, weil es Abhaengigkeit erzeugen kann und Infusion ist unangebracht, weil dafuer Beobachtung notwendig ist. Auch mit Beobachtung ist es nicht von der FDA genehmigt.

Flanagan fragt, ob Lorazepam angebracht war fuer Angstzustaende wegen This Is It. NK sagt, es haette psychologische oder psychiatrische Hilfe geben sollen und sagt, er haette es in diesem Fall nicht benuetzt, sondern versucht, das dahinterliegende Problem zu loesen.

Vormittagspause

NK sagt, Ativan/Lorazepam kann fuer kurze Zeit verwendet werden fuer sekundaere Schlafstoerungen im Zusammenhang mit Angstzustaenden, obwohl es von der FDA nicht genehmigt ist. NK sagt, dass jedes dieser Medikamente nur fuer sekundaere Schlafstoerungen benuetzt werden soll, nicht fuer primaere Schlafstoerungen.

NK sagt, Murray gab an, er hatte einen Beutel mit Kochsalzloesung per IV gegeben, aber weil er keine Aufzeichnungen gefuehrt hat, gibt es keine Moeglichkeit zu wissen, wieviel Kochsalzloesung MJ per Infusion gegeben wurde.

NK sagt, dass MJ Urin produziert hat, basierend auf Murray's Polizeibefragung.

NK sagt, dass 25 mg jemanden fuer 6 - 10 Minuten sedieren wuerden ohne andere Medikamente, ohne weiteren Effekt. NK sagt, er wuerde erwarten, dass die Person eine Steigerung des Bewusstseins hat, und dass die Person nach 6 - 10 Minuten aufwachen wuerde. NK sagt, er wuerde nicht erwarten, dass der Patient nach dieser Zeit noch schlaeft, sogar, wenn er extrem muede waere. NK sagt, dass es die Pflicht des Arztes ist, festzustellen, ob der Patient schlaeft (wenn moeglich) und ihn aufzuwecken, und festzustellen, ob er auf Stimuli reagiert.

NK sagt, auch wenn ein Arzt Fehlen von Urteilsvermoegen zeigt und Propofol benuetzt wie Murray bei MJ, obliegt es dem Arzt, den Patienten ununterbrochen zu beobachten.

NK sagt, nur durch visuelle Beobachtung ist es nicht moeglich, festzustellen, ob sich der Patient in einem natuerlichen Schlaf befindet oder ob er noch sediert ist. NK sagt, dass Propofol fuer Daemmerschlaf in einer Umgebung mit dem geeigneten Equipment benuetzt werden kann.

NK sagt, in seinem ersten Bericht hat er geschrieben, dass MJ massive Mengen an Propofol bekommen hat. NK sagt, er glaubt, dass MJ eine unkontrollierte Infusion mit Propofol gegeben worden war, nach der anfaenglichen Injektion von Propofol.

NK sagt, er glaubt, dass MJ zuerst einen Atemstillstand erlitt, was einen Herzstillstand verursacht hat.

NK sagt, dass Murray zuerst 911 rufen haette sollen, besonders, weil er nicht die notwendigen Werkzeuge hatte. NK sagt, er haette feststellen sollen, ob MJ atmet, seinen Puls, sich um die Atemwege kuemmern und den Kiefer zurueck kippen, um festzustellen, ob es eine Blockade gibt. NK sagt, er weiss, es gab kein funktionierendes Festnetztelefon im Carolwood-Haus. NK sagt, er weiss, dass der 911-Anruf 2 Minuten 43 Sekunden gedauert hat und dass die Sanitaeter in weniger als 6 Minuten dort waren.

NK sagt, sogar wenn MJ sich selbst exzessive Mengen an Lorazepam und eine Spritze Propofol gegeben haette, waere Murray immer noch verantwortlich fuer MJ's Tod.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

NK sagt, er wuerde sofort 911 anrufen, das ist die moralische und professionelle Pflicht, aber es ist auch grundlegender gesunder Menschenverstand.

NK sagt, dass Walgren ihm Klein's medizinische Akten gegeben hatte. NK sagt, dass Murray in seinem Polizei-Interview mehrere Male gesagt hatte, er wusste, dass MJ bei Dr. Klein in Behandlung war.

NK sagt, dass die Propofol-Studie in China in einem Spital gemacht wurde, unter strenger Beobachtung, mit einer sehr genauen Infusion, es war ein Experiment und braucht weitere Studien, um positiv sagen zu koennen, Propofol kann fuer Schlafstoerungen benuetzt werden.

NK sagt, ein fundamentaler Grundsatz in der Arzt-Patienten-Beziehung ist es, den Patienten an erste Stelle zu stellen. NK sagt, das bedeutet, zu wissen, wann man "nein" zu einem Patienten sagen muss, wenn man annimmt, MJ hat nach Propofol gefragt, dann hat der Arzt die professionelle, ethische und moralische Pflicht, nein zu sagen.

NK sagt, er macht die endgueltige Entscheidung in Bezug auf die angemessene Behandlung des Patienten, nicht der Patient.

NK sagt, dass Murray's Polizeibefragung seine Unfaehigkeit zeigt, genaue Informationen ueber Sauerstoffsaettigung zu geben, obwohl Murray angab, das Sauerstofflevel war in den hohen 90ern und dann sagt, die Sauerstoffstaettigung war 90.

NK sagt, dass ein Arzt grob fahrlaessig handeln koennte und der Patient ueberlebt, jedoch in MJ's Fall war Murray grob fahrlaessig in mehreren Bereichen und das ist es, was MJ's Tod verursacht hat.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Flanagan

NK sagt, Murray haette gesagt, er hat sofort mit CPR begonnen, aber er haette 911 anrufen sollen. NK sagt, er weiss, dass Murray gesagt hatte, er waere einen Teil der Stiegen hinuntergegangen, aber niemand konnte dasselbe leisten wie die Sanitaeter, das haette also zuerst gemacht werden muessen (911 anrufen).

NK sagt, ob Murray gesagt haette, er sagte der Koechin, die Sicherheitsleute zu rufen - NK ist sich nicht sicher, ob er von diesem Faktum wusste.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

NK sagt nochmals, dass Murray 911 sofort anrufen haette sollen.

Nochmaliges Kreuzverhoer durch Flanagan

NK sagt, wenn jemand am Gang waere (Anm. im Gericht) und er waere allein in einem Raum mit einer Person, die bewusstlos ist, wuerde er zum Gang hinaus rufen, wenn er nicht sofort Antwort bekommt, ist es seine Pflicht als Arzt 911 anzurufen.

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