Montag, 2. April 2012

Murray Prozess, Tag 15, 21. Oktober 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Nachmittags

Dr. Steven Shafer, Experte fuer Anaesthesiologie, Aussage - Fortsetzung

Die Sitzung beginnt mit 221A - einer Stipulation. Der Begriff "Anhaenger-Griff" ("tab handle") an Propofol-Ampulle wird definiert.

Direktverhoer durch Walgren - Fortsetzung

Walgren fragt, ob Shafer den 8 Seiten langen Toxikologie-Bericht gelesen hat. Shafer sagt ja und dass er das wahre, pure Level der Medikamente zeigt, er inkludiert nicht die Metaboliten. Shafer evaluierte die Handlungsweisen, die der Leichenbeschauer benuetzt hat.

Shafer erwaehnt, dass er der Verteidigung seine Simulationen zur Verfuegung gestellt hat und dass er freiwillig geholfen hat.

Walgren fragt, ob es etwas bedeutet, wenn an mit offenen Augen stirbt. Shafer sagt, es bedeutet nicht langsamer oder schneller Tod.

Auf Frage von Walgren sagt Shafer, es gibt die Moeglichkeit, dass MJ aufgewacht ist und die Infusionsleitung manipuliert hat, und das wuerde bedeuten, dass Murray MJ alleingelassen hat. Shafer hat das auch in seinem Bericht geschrieben.

Walgren fragt, waere das passiert, wuerde das Shafer's Meinung ueber Murray aendern. Shafer sagt, nein, und selbst wenn MJ aufgewacht ist und die Gummi-Klemme geoeffnet hat, ist es dennoch Murray's Verantwortung und Murray war nicht anwesend und hat das passieren lassen. Man wuerde das noch immer als "im Stich lassen" ansehen.

Kreuzverhoer durch Chernoff

Chernoff bespricht, was Shafer macht und seine Modelle. Shafer kann von der Konzentration auf die Dosis schliessen. Shafer sagt, er weiss fuer gewoehnlich, welche Dosis gegeben wird.

Shafer sagt, weil Menschen verschieden sind, sind seine Modelle dafuer gemacht, Bandbreiten anzugeben. Der Median ist repraesentativ fuer die Reaktion auf ein bestimmtes Medikament bei der Haelfte der Menschen.

In diesem Fall hatte Shafer nur die Konzentration und er musste die Dosis von der Konzentration kalkulieren.

Chernoff erwaehnt, dass nur eine IV-Leitung am Tatort gefunden wurde. Chernoff fragt, ob Shafer's Theorie darueber, was passiert ist, eine dreiste Behauptung ist. Shafer antwortet, er glaubt, es ist ein ehrliches Statement.

Chernoff fragt, ob es irgendeinen bestimmten Grund gibt, warum Shafer einen anderen IV-Schlauch fuer den Beutel mit Kochsalzloesung gebracht hat (Anm. als im Haus gefunden wurde). Shafer hat Sea Coast kontaktiert, um den exakt selben Schlauch zu bekommen, aber die Lieferung haette 2 - 3 Wochen gedauert, also hat er den anderen Schlauch gekauft. Chernoff zeigt Shafer den exakt selben Schlauch. Der IV-Schlauch, den Chernoff zeigt, ist schmutzig, es ist etwas Braunes daran. Shafer fragt sich, ob das Blut ist, Chernoff sagt, es ist kein Blut.

Chernoff fragt dann, warum Shafer einen beluefteten Schlauch fuer das Propofol gebracht hat. Shafer sagt, dass man die Belueftung braucht, um das Propofol aus der Flasche zu bekommen. Chernoff fragt, warum Shafer annimmt, dass Murray diesen Schlauch benuetzt hat. Shafer sagt, die Berichte von SeaCoast zeigen, Murray hat diesen Schlauch bestellt und das zeigt, dass er vor hatte, ihn zu benuetzen.

Chernoff fragt, wie Shafer wissen konnte, ob Murray ihn in MJ's Zimmer benuetzt hat. Shafer sagt, weil er einen beluefteten Schlauch gebraucht hat. Shafer sagt, die Ampulle hatte einen Riss von einem Spike, aber es war kein Loch einer Nadel in der Ampulle. Waere da ein Loch einer Nadel gewesen, haette Murray einen anderen Schlauch benuetzen koennen. Shafer sagt, weil die Ampulle nur einen Riss von einem Spike hatte, musste es einen beluefteten IV-Schlauch geben. Shafer sagt, dies ist der einzige belueftete IV-Schlauch, den der in Murray's Bestellungen gesehen hat, und er wollte diesen nach Kalifornien geliefert bekommen.

Chernoff sagt, vielleicht gab es diesen Schlauch gar nicht. Shafer antwortet, wie haette er dann das Propofol aus der Ampulle gezogen? Chernoff sagt, dass das LAPD keinen beluefteten Schlauch gefunden hat. Shafer sagt, es ist leicht, diesen zu verstecken und eine Person kann ihn leicht mitnehmen. Chernoff fragt, warum wuerde eine Person dann nicht auch die Ampullen und Nadeln mitnehmen. Shafer sagt, dass man sich an den Nadeln verletzen koennte und dass Ampullen voluminoes sind.

Chernoff versucht zu betonen, dass all dies Shafer's Meinung ist. Sie diskutieren hin und her, was eine Meinung ist. Shafer sagt, was er sagt, basiert auf medizinischem Wissen und einiges sind Fakten, einiges sind Meinungen. Shafer sagt, "es ist meine Meinung, dass man die UCLA-Aerzte nicht anluegen sollte".

Chernoff erwaehnt, dass Murray eine 10cc-Spritze benuetzt hat, aber Shafer hatte eine 20cc-Spritze. Shafer sagt, die Groesse der Spritze ist irrelevant. Chernoff bespricht nochmals, dass Shaffer einen anderen IV-Schlauch fuer den Beutel mit Kochsalzloesung benuetzt hat, eine andere Propofol-Ampulle, die anders geformt war und eine groessere Spritze. Shafer sagt "ja". Chernoff fragt nach dem Schnitt in dem IV-Beutel. Shafer sagt, es hat sein Interesse geweckt und er hat 3 IV-Beutel fuer 150 Dollar gekauft und hat den Schnitt im Beutel geschaetzt (Anm. die Groesse des Schnittes, nachdem er das Foto von dem Beutel mit dem Schnitt vom Tatort untersucht hat).

Chernoff erwaehnt, dass Walgren Shafer am 31. Maerz angerufen hat und ihm dann Statements und Berichte geschickt hat. Chernoff geht ueber Shafer's Bericht und dass er "koennte" benuetzt hat, um zu beschreiben, was passiert ist. Shafer hat sich ausserdem auf Alberto Alvarez' Statement bezogen und dass er eine Propofol-Ampulle in einem IV-Beutel gesehen hat. Chernoff fragt, ob Shafer Alberto Alvarez jemals getroffen oder mit ihm gesprochen hat, und ob er von der Annahme ausgeht, dass Alberto Alvarez die Wahrheit gesagt hat.

Chernoff sagt, dass die Haengevorrichtung an der 100-ml-Propofol-Ampulle vom Tatort nicht benuetzt war. Shafer sagt, das ist irrelevant, und es wuerde keinen Unterschied machen, ob die Ampulle in dem Beutel oder an den Stand gehaengt war. Chernoff fragt, ob es realistisch ist, dass Murray all diese Schritte durchfuehren wuerde - den Beutel leeren, einen Schnitt in den Beutel machen und die Propofol-Ampulle hineingeben, anstatt die Ampulle mit der Haengevorrichtung aufzuhaengen. Shafer sagt, das ist realistisch.

Chernoff sagt, dass Murray fuer sein Leben vor Gericht steht, dann gibt es einen Sidebar.

Chernoff fragt nach dem Kunstfehler-Prozess, in dem Shafer vor 10 Jahren ausgesagt hat und fragt, ob er den Arzt in dem Fall nicht gemocht hat. Shafer sagt, er hat den Arzt nicht gemocht. Shafer sagt, er hat schon einmal ausgesagt, aber er beraet fuer Prozesse in etwa 2 Mal im Jahr.

Chernoff geht ueber Shafer's Lebenslauf. Als Shafer Medizinstudent an der Stanford Universitaet war, war Dr. White ein Assistenz-Professor fuer Anaesthesie. Shafer publizierte
Papiere mit Dr. White. Shafer schrieb die Software und hat mit mathematischen Modellen fuer Dr. White's Studie aus dem Jahr 1988 geholfen.

Chernoff geht ueber den Beipackzettel fuer Propofol und fragt Shafer, was sein Beitrag dazu
war. Shafer unterstreicht und ringelt den Teil ein, den er gemacht hat.

Nachmittagspause

Chernoff geht ueber andere Studien/Artikel und Buecher, an denen Shafer gearbeitet hat. Chernoff erwaehnt die Arbeiten, die Shafer und Dr. White gemeinsam gemacht haben. Shafer und White kennen einander seit fast 30 Jahren und im Jahr 2009 hat Shafer White fuer einen Award nominiert.

Chernoff erwaehnt Shafer's Aussage, dass er "enttaeuscht" war darueber, was White ueber orale Einnahme von Propofol gesagt hat. Shafer sagt, er war enttaeuscht und das ist es, was er empfunden hat. Chernoff fragt, ob Shafer weiss, dass dieser Prozess im Fernsehen ist und international gezeigt wird. Walgren erhebt Einspruch. Chernoff fragt, ob Shafer die Umstaende kennt, unter denen der Brief, den Dr. White an Flanagan geschickt hatte, entstanden ist und dass er unter Eile entstanden ist wegen der Androhung einer Ordnungsstrafe. Einspruch und Sidebar.

Chernoff spricht ueber das Propofol, das in MJ's Magen gefunden wurde. Shafer hat Walgren die Studie mit den Ferkeln geschickt und ihm gesagt, es gibt keine Studie am Menschen. Shafer hat dann einen chilenischen Professor kontaktiert, um eine Studie am Menschen durchzufuehren, aber Walgren hat nicht um diese Studie gebeten.

Chernoff sagt, die Verteidigung hat fuer eine Studie an Beaglen bezahlt und White hat die Studie gemacht.

Chernoff fragt, wer fuer die chilenische Studie bezahlt hat. Shafer sagt, er hat 600 Dollar fuer das Propofol bezahlt, und die Studenten haben freiwillig (und gratis) teilgenommen. Die Studie wurde auch auf einer internationalen Konferenz praesentiert. Chernoff fragt, warum er eine 2-monatige Studie machen wuerde, ein Papier darueber schreiben und es auf einer Konferenz praesentieren, wenn ein Medizinstudent in ersten Jahr weiss, dass Propofol oral nicht bio-verfuegbar ist. Shafer sagt, es ist besser, Daten vom Menschen zu haben, weil es nicht unklar ist und es dann keine Fragen ueber Menschen geben wuerde.

Waehrend der Befragung erfahren wir, dass Shafer selbst 20 ml Propofol getrunken hat, bevor er die Studie gemacht hat.

Chernoff fragt, ob Shafer wusste, dass White nicht sagen wuerde, MJ haette Propofol geschluckt. Shafer sagt, das wusste er nicht und er weiss noch immer nicht, was Dr. White sagen wird.

Chernoff zeigt die 40-mg-Lorazepam-Grafik. Shafer sagt, sie zeigt wiederholte Bolusinjektionen (10 Stueck) alle 30 Minuten, von Mitternacht bis 5 Uhr morgens. Chernoff sagt, in seinem Modell war die erste Spritze um Mitternacht, aber um Mitternacht war MJ noch bei den Proben. Shafer bietet an, eine weitere Simulation zu machen.

Chernoff fragt, warum er die "reagiert auf schmerzhaften Stimulus"-Linie in seiner Grafik weggelassen hat. Shafer sagt, er wollte es so einfach wie moeglich fuer die Geschworenen machen.

Chernoff sagt, basierend auf seiner Simulation haette MJ von 2:30 Uhr morgens bis 11 Uhr vormittags geschlafen. Shafer sagt, da MJ fuer 80 Naechte Benzos bekommen hat, ist es unmoeglich zu sagen, wie er auf Lorazepam reagiert haette (Anm. ob sich eine Abhaengigkeit und somit hoehere Toleranz entwickelt haette). Chernoff fragt, woher er weiss, dass MJ 80 Naechte lang Benzos bekommen hat. Shafer sagt, das basiert auf Murray's Polizei-Befragung und seinen Bestellungen von der Apotheke. Chernoff sagt, dass das Kaufen von Benzos nicht heisst, dass sie benuetzt werden. Shafer sagt, dass er zu seinem Statement steht, dass die "Information eine hoehere Dosis, moeglicherweise 40 mg, andeutet".

Chernoff fragt, ob Shafer eine Simulation fuer orales Lorazepam gemacht hat. Shafer hat dafuer keine Simulation gemacht. Chernoff bittet Shafer zu erklaeren, was passiert, wenn eine Person eine Tablette schluckt. Sie geht in den Magen, die Haelfte der Tablette ist in 22 Minuten absorbiert, dann wuerde sie in die Leber gehen und haette im ersten Durchgang 92 % Bio-Verfuegbarkeit, und dann wuerde sie ins Blut gehen und ins Gewebe und ins Gehirn. Der Metabolit wuerde in die Galle gehen und in den Darm und Magen. Der Prozess ist fuer Lorazepam gegeben ueber Infusion derselbe.

Chernoff zeigt einen Grafik, die 2 Injektionen mit 2 mg Lorazepam kombiniert mit der Grafik der 40-mg-Dosis. Chernoff und Shafer besprechen, dass MJ in seinen letzten 4 Stunden kein Lorazepam geschluckt haben konnte.

Chernoff erwaehnt die Midazolam-Simulation und die Zahlen passen zu dem, was Murray gesagt hatte, dass er gegeben hatte.

Chernoff zeigt die Grafik mit der Injektion von 25 mg Propofol und eine andere Grafik, die Shafer fuer White gemacht hat. Die zweite Grafik zeigt 25 mg Propofol gegeben uber 5 Minuten. Shafer sagt, die Induktionsdosis wird ueber 2 Minuten gegeben, weil das weniger schmerzhaft fuer den Patienten ist.

Chernoff fragt, was die Gefahr einer schnellen Infusion ist. Es ist Atemstillstand.

Chernoff versucht, unter Verwendung des Blut-Levels ueber die Grafik zu gehen, Shafer sagt, er muss sich die Gehirn-Level anschauen. Chernoff fragt, was MJ's Gehirn-Konzentration von Propofol war. Dafuer gab es keine Messung im Bericht des Leichenbeschauers.

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