Dienstag, 3. April 2012

Murray Prozess, Tag 22, 1. November 2011

(uebersetzt von Milka fuer MJJC)

Dr. Steven Shafer Widerlegungsaussage

Direktverhoer durch Walgren


Walgren fragt, wenn Lorazepam als Infusion gegeben wird, wuerde etwas davon in den Magen gehen. Shafer sagt ja und es hat nicht mit Verteilung nach dem Tod zu tun (Anm. Er fuehrt aus, dass Medikamente gegeben in einer Infusion ins Koerpergewebe gehen, zaehlt Organe auf, darunter der Magen).

Walgren fragt und Shafer stimmt zu, dass es keine Moeglichkeit gibt, zwischen "MJ hat Lorazepam oral eingenommen" und "Murray hat MJ orales Lorazepam gegeben" zu unterscheiden.

Walgren bringt Shafer's Modell mit der Infusion von 100 ml Propofol ueber 3 Stunden zur Sprache. Shafer sagt, es zeigt nicht, wann MJ gestorben ist und es war nicht notwendigerweise um 12 Uhr mittags. Shafer sagt, es ging im Prinzip darum, zu zeigen, dass MJ gestorben ist, als die Infusion noch lief.

Walgren fragt nach dem IV-Aufbau. Shafer sagt, die Rate mit den Klammern zu kontrollieren wird gewoehnlich bei Medikamenten benuetzt, wo man die Rate nicht genau setzen muss, aber fuer Propofol ist eine Pumpe erforderlich.

Shafer sagt, die Lidocainlevel, die in der Autopsie gefunden wurden, sind nicht inkonsistent mit der Simulation einer Infusion von 100 ml ueber 3 Stunden. Shafer sagt, Lidocain koennte in die Propofol-Flasche gemischt gewesen sein.

Walgren fragt nach dem Hauptrisiko von Propofol und Shafer sagt, es ist das Versagen der Atmung, und der Sauerstoffmangel im Herzen bringt das Herz um.

Walgren bringt den Artikel auf, den die Verteidigung in ihrer Simulation fuer das unveraenderte Propofol im Urin benuetzt hat. Shafer sagt, er hat diese Literatur recherchiert. Der Artikel aus dem Jahr 1988, den die Verteidigung benuetzt hat, gibt an, dass sie sehr wenig (0 bis 0,3 %) unveraendertes Propofol im Urin gefunden haben, aber dass sie nicht wussten, ob es freies Propofol war oder der Metabolit.

Shafer sagt, es gibt neuere Artikel zu dem Thema. Der detailierteste ist der von 2002. Der Artikel hat das tatsaechliche freie Propofol gemessen und das Level war zwischen 0,002 und 0,004 %.

Das Propofol im Urin der Autopsie war 0,15 mg/ml. Bei 500 ml Urin ist das 82,5 Mikrogramm Propofol.

Walgren zeigt eine Tabelle im Artikel aus dem Jahr 2002. Die durchschnittliche Menge an Propofol, die gefunden wurde, war 70,71 Mikrogramm Propofol im Urin; das entspricht einer Dosis von 2000 mg.

Shafer sagt, das schliesst absolut White's Theorie aus und es deutet darauf hin, dass MJ mehr Propofol bekommen hat als selbst Shafer dachte.

Walgren fragt nach dem Pflegestandard fuer z. B. einen Narkosefacharzt, der die Behandlung an einem abgelegenen Ort durchfuehrt (z. B. in der Radiologie, etc.). Shafer sagt, man hat weniger Toleranzspielraum fuer Fehler, weil man keine Sicherung hat. Man sollte kein verkuerztes Vorgehen vornehmen. Shafer sagt, wenn es so etwas wie Anaesthesie im Schlafzimmer gaebe, wenn man einen Fehler macht, hat man Mortalitaet. Der Pflegestandard waere also hoeher.

Kreuzverhoer durch Flanagan

Flanagan debattiert mit Shafer darueber, was er ueber Lidocain in seinem Bericht geschrieben hat. Shafer denkt, Flanagan hat missverstanden, was er geschrieben hat. Flanagan bittet Shafer, einen Absatz aus seinem Bericht zu lesen.

Flanagan geht ueber den Artikel von 2002 und ob 25 mg Propofol eine sub-anaesthetische Dosis ist. Shafer sagt, bei den meisten Patienten waere es eine solche und es haengt davon ab, ob andere Medikamente im Koerper sind. Flanagan versucht zu sagen, dass der Artikel subanaesthetische Dosen nicht erwaehnt.

Nochmaliges Direktverhoer durch Walgren

Walgren versucht, das Problem mit dem Artikel und der Verwendung von sub-anaesthetischen Dosen zu klaeren, Shafer sagt, die Verwendung einer groesseren Dosis macht das Ergebnis genauer, das ist alles.


Beide Seiten arbeiten nun an einer Stipulation. Stipulation 52A sagt, dass People's 52 (das Beweisstueck mit der Nummer 52, das die Anklage so nummeriert hat) die richtigen Telefonnummern enthaelt.

Beide, die Anklage und die Verteidigung, ruhen nun. Der Richter informiert die Geschworenen, dass beide Seiten um einen Tag gebeten haben, um ihre Schlussplaedoyers vorzubereiten. Der Richter entschuldigt die Geschworenen. In einer Sitzung am Nachmittag, die nicht im Fernsehen (Anm. oder Stream) uebertragen wird, arbeiten beide Seiten an den Belehrungen fuer die Jury.

Am Mittwoch, den 2. November, wird keine Verhandlung stattfinden. Schlussplaedoyers und die Belehrungen fuer die Jury sind festgesetzt auf Donnerstag, den 3. November. Die Sitzung wird um 9 Uhr morgens beginnen. 

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